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Frisches Geld für den XR Hub

Der Freistaat Bayern fördert den XR Hub Würzburg mit 730.000 Euro.
Digitalministerin Judith Gerlach überreichte den Förderbescheid bei einem
Besuch an der Universität.

Der XR Hub Würzburg ist an der Julius-Maximilians-Universität (JMU)
angesiedelt. Sein Ziel ist es, neueste Technologien der eXtended Reality
(XR) zu erforschen, weiterzuentwickeln und ihre Anwendungsmöglichkeiten in
die Wirtschaft und die Öffentlichkeit zu tragen.

Mögliche Anwendungsgebiete gibt es viele. XR-Tools können die
Möglichkeiten in der Psycho- und Neurotherapie erweitern und verbessern,
bei der Prävention von Cybermobbing unterstützen, das Lehren und Lernen
verbessern, Arbeitsabläufe und die Interaktion mit KI-Systemen simulieren,
soziale Interaktionen im Metaverse ermöglichen oder auch direkt vor Ort
bei Landwirtinnen und Landwirten den Einfluss von Wetterereignissen auf
die Bodenerosion aufzeigen.

Gute Nachricht für Universität und Region

Die XR-Forschung an der JMU vereint neueste technische Entwicklungen und
psychologische Wirkforschung mit hohem Transfereffekt für die regionale
Industrie und Wirtschaft.

Dass der XR Hub Würzburg in den kommenden zwei Jahren weiterhin vom
bayerischen Digitalministerium gefördert wird, sei darum eine sehr gute
Nachricht für die Universität und die Region. Das sagte
Universitätsvizepräsident Matthias Bode bei der Übergabe des
Förderbescheids am 10. Februar 2023 in den Räumen des XR Hubs am Hubland-
Campus.

Den Förderbescheid über knapp 730.000 Euro hatte Digitalministerin Judith
Gerlach zuvor offiziell an Bode und die Leitung des XR Hubs überreicht: an
Professor Marc Latoschik, Inhaber des Lehrstuhls für Mensch-Computer-
Interaktion, und Carolin Wienrich, Professorin für Psychologie
intelligenter interaktiver Systeme.

Auch Studierende profitieren vom Fördergeld

Judith Gerlach freute sich, dass auch die Würzburger Studierenden
mithelfen, die XR-Technologie bekannter zu machen. Bei ihrem Besuch an der
JMU eröffnete die Ministerin die Expo – eine öffentliche Ausstellung, bei
der die Studierenden der Studiengänge Mensch-Computer-Systeme und Human-
Computer-Interaction jeweils zum Ende eines Semesters die Ergebnisse ihrer
Abschlussarbeiten präsentieren.

„Wir freuen uns sehr, heute eure Produkte sehen zu können“, so Marc
Latoschik zu den Studierenden. Zusammen mit Carolin Wienrich führte er die
Ministerin durch Labore, die Dank der Förderung mit neusten XR-
Technologien ausgestattet sind. „Auch die personelle Ausstattung, die
durch die XR-Hub Förderung möglich ist, unterstützt die Studierenden, aber
auch regionale Firmen, quasi Tag und Nacht bei der Umsetzung ihrer Ideen
und Projekte“, so Carolin Wienrich.

Motion Capture Labor als Herzstück

Der XR Hub Würzburg ist Teil der Initiative „XR Hub Bayern“ der
bayerischen Staatsregierung. Verteilt auf Standorte in Würzburg, Nürnberg
und München ist es das gemeinsame Ziel, den Medien- und
Wirtschaftsstandort Bayern zu stärken. Alle Hubs befassen sich mit
Technologien der Virtual und der eXtended Reality.

An der JMU ist der XR Hub am Lehrstuhl für Mensch-Computer-Interaktion
angesiedelt. Das Motion Capture Labor bildet seinen Kern. Dort sind drei
hochmoderne Motion-Capture-Systeme sowie Green-Screen-Technik verbaut. Die
Systeme bieten die Möglichkeit, die Körperbewegungen von Menschen exakt zu
verfolgen und eins zu eins in die virtuelle Welt zu übertragen. Damit
können sich Menschen ganz natürlich im virtuellen Raum bewegen. Wenn sie
sich vorher noch einscannen lassen, dann sehen ihre virtuellen Abbilder
ihnen auch sehr ähnlich. Daher beschäftigt sich der Hub in Würzburg auch
damit, wie Identität und Privatsphäre im virtuellen Raum sichergestellt
werden können.

Die Studiengänge

Den Bachelorstudiengang Mensch-Computer-Systeme gibt es seit 2010 an der
JMU. Ihn und den darauf aufbauenden Masterstudiengang Human-Computer-
Interaction hat die Universität als Reaktion auf moderne Entwicklungen in
Gesellschaft und Technik eingerichtet.

In beiden Studiengängen werden Fachleute ausgebildet, die unter anderem
interaktive Computersysteme entwickeln und sie so auf die Bedürfnisse der
Nutzerinnen und Nutzer abstimmen, dass sie effizient, effektiv und
zufriedenstellend bedient werden können. Die Studierende können nicht nur
interaktive Systeme entwickeln, sondern haben auch deren Potenziale und
Herausforderungen für Nutzende und die Gesellschaft im Blick.

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Kommentar: Erholung in der Industrie kommt nicht voran

Dr. Nils Jannsen (https://www.ifw-kiel.de/de/experten/ifw/nils-jannsen/),
Leiter Konjunktur Deutschland am IfW Kiel, kommentiert die aktuellen
Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Produktion im Verarbeitenden
Gewerbe, wonach diese im Dezember um 2,1 Prozent gesunken ist:

„Die deutsche Industrie hat sich im Jahr 2022 in Anbetracht der widrigen
Umstände wacker geschlagen. Sie befindet sich aber weiter auf sehr
niedrigem Niveau. Trotz Lieferengpässen und Energiekrise hat sich die
Industrieproduktion in etwa auf dem Niveau von 2021 gehalten, während die
Auftragseingänge im Jahr 2022 um 5 Prozent gesunken sind. Die Erholung von
dem pandemiebedingten Einbruch ist jedoch nicht weiter vorangekommen: Die
Industrie verzeichnete, abgesehen vom Pandemiejahr 2020, zuletzt im Jahr
2010 ein so niedriges Produktionsniveau wie 2022. Maßgeblich waren die
massiven Lieferengpässe, die bereits seit dem Beginn der Pandemie ein
Bremsklotz für die Industrieproduktion sind, und die Erholung merklich
verzögern. Die Energiekrise hat zudem im Verlauf des Jahres zu deutlichen
Produktionsrückgängen in den energieintensiven Branchen geführt.

Trotz der zuletzt schwachen Auftragseingänge ist für die Industrie im
laufenden Jahr ein Plus möglich. Maßgeblich ist, dass die Lieferengpässe
zu einem erheblichen Anstieg der Auftragsbestände geführt haben. Von
diesen hohen Auftragspolstern kann die Industrie bei nachlassenden
Lieferengpässen nun zunehmend zehren. Insgesamt dürften die seit dem
Beginn der Pandemie aufgetürmten zusätzlichen Auftragsbestände mehr als 10
Prozent einer Jahresproduktion ausmachen. Voraussetzung dafür, dass die
Erholung wieder Fahrt aufnimmt, ist, dass sich die Auftragseingänge rasch
wieder fangen, so wie es die jüngsten Umfragen unter Unternehmen
nahelegen. Nach dem deutlichen Rückgang im Dezember zeichnet sich für die
Industrieproduktion ein Anstieg zum Jahresauftakt ab. So haben die
Automobilproduktion und – ausweislich des Kiel Trade Indicator – die
Exporte im Januar zugelegt.“

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Kiel Trade Indicator 01/23: Handel legt zu, Staus nehmen ab

Der globale Handel nimmt zum Jahresbeginn an Fahrt auf und könnte vor
einem längeren Aufschwung stehen. Dies beflügelt insbesondere den
europäischen und auch den deutschen Außenhandel. Der Kiel Trade Indicator
zeigt in seinem jüngsten Update deutlich positive Werte für den
Warenaustausch im Januar im Vergleich zum Vormonat Dezember (preis- und
saisonbereinigt). Auf den Weltmeeren sind spürbar weniger Container
unterwegs als zu den Hochzeiten von vor gut einem Jahr, wohl auch weil
Unternehmen auf Alternativen zum Seeweg ausgewichen sind. Infolgedessen
sinkt auch die Menge der im Stau befindlichen Güter spürbar auf Vor-
Krisenniveau.

Zum Jahresbeginn nimmt die Erholung des Welthandels Tempo auf. Das jüngste
Datenupdate des Kiel Trade Indicator signalisiert im Januar im Vergleich
zum Vormonat Dezember ein Plus von 2,1 Prozent (preis- und
saisonbereinigt).

Die Werte für Deutschlands Außenhandel zeigen infolgedessen sowohl für
Exporte (+2,1 Prozent) als auch Importe (+2,6 Prozent) klar nach oben. Die
EU profitiert noch stärker vom globalen Schwung mit einem kräftigen Plus
bei Exporten (+3,0 Prozent) und Importen (+3,2 Prozent).

Für die USA signalisieren die Werte des Kiel Trade Indicator im Januar im
Vergleich zum Dezember ein etwas gemischteres Bild mit einem Zuwachs bei
den Exporten (+3,6 Prozent) und einem Rückgang bei den Importen (-1,4
Prozent). Für China zeichnet sich eine Seitwärtsbewegung ab, wobei Exporte
(+1,9 Prozent) im grünen, Importe (-1,1 Prozent) im roten Bereich liegen.

Für Russland weisen die Indikatorwerte eine Zunahme des Seehandels und
damit der Exporte (+2,2 Prozent) und Importe (+1,1 Prozent) aus.

„Der Januar beschert dem deutschen und europäischen Außenhandel große
Sprünge und damit einen guten Start ins neue Jahr. Deutschland profitiert
offenbar von einer hohen Nachfrage nach deutschen Produkten im Ausland,
die sich auch im hohen Auftragsbestand der Industrie zeigt“, sagt Timo
Hoffmann, Projektverantwortlicher für den Kiel Trade Indicator. „Chinas
Handel dagegen hat noch Luft nach oben, die schwachen Importe deuten auf
eine gedämpfte Nachfrage im Inland hin.“

Weltweite Schiffsstaus auf Niveau vor Ausbruch der Krise

Ins positive Handelsbild passen die nachlassenden Staus auf den
Weltmeeren. Nur noch 8 Prozent aller weltweit verschifften Güter stecken
derzeit fest, zu den Hochzeiten der Lieferengpässe waren es fast 14
Prozent.

„Damit erreichen die Schiffsstaus erstmals seit Ausbruch der Corona-
Pandemie und seitdem das Containerschiffnetzwerk außer Takt geraten ist
wieder ein Niveau, das bereits vor der Pandemie erreicht wurde und das
nicht als Störung eingestuft werden muss“, so Hoffmann.

Weniger Güter werden auf Seeweg verschifft

Ursächlich für den Staurückgang dürfte vor allem auch sein, dass weltweit
weniger Güter über den Seeweg gehandelt werden. Die Menge an weltweit
verschifften Standard-Containern liegt im Januar nur bei gut 13 Millionen
Stück, vor gut einem Jahr waren es 14 Millionen Container pro Monat.

„Erklären lässt sich dies zum einen damit, dass Spediteure im Zuge von
Schiffsstaus und explodierten Frachtraten vermutlich alternative
Transportwege über Schiene oder Straße organisiert haben und diese nun
beibehalten. Zudem hat Chinas Nachfrageschwäche Folgen: Das
Frachtaufkommen im Roten Meer – der wichtigsten Seehandelsroute zwischen
Europa und China – liegt spürbar unterhalb der normalerweise üblichen
Menge vor Ausbruch der Corona-Krise. Verantwortlich für die Lücke ist
überwiegend weniger Fracht von Europa nach China“, so Hoffmann.

„Freie Frachtkapazitäten, ein Containerschiffnetzwerk auf dem Weg ins
Gleichgewicht und Aufholpotenzial in China – insgesamt lässt die
Entwicklung im Januar auf einen längeren Aufschwung im internationalen
Handel hoffen.“

Die nächsten Aktualisierungen des Kiel Trade Indicator erfolgen am 21.
Februar (ohne Medieninformation) und am 7. März (mit Medieninformation für
die Handelsdaten im Februar).

Weitere Informationen zum Kiel Trade Indicator und die Prognosen für alle
75 Länder finden Sie auf www.ifw-kiel.de/tradeindicator.

Über den Kiel Trade Indicator

Der Kiel Trade Indicator schätzt die Handelsflüsse (Im- und Exporte) von
75 Ländern und Regionen weltweit sowie des Welthandels insgesamt. Im
Einzelnen umfassen die Schätzungen über 50 Länder sowie Regionen wie die
EU, Subsahara-Afrika, Nordafrika, den Mittleren Osten oder Schwellenländer
Asiens. Grundlage ist die Auswertung von Schiffsbewegungsdaten in
Echtzeit. Ein am IfW Kiel programmierter Algorithmus wertet diese unter
Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz aus und übersetzt die
Schiffsbewegungen in reale, saisonbereinigte Wachstumswerte gegenüber dem
Vormonat.

Die Auswertung erfolgt zweimal im Monat. Um den 20. (ohne Pressemeldung)
für den laufenden und den folgenden Monat und um den 5. (mit
Pressemeldung) für den vergangenen und den laufenden Monat.

An- und ablegende Schiffe werden dabei für 500 Häfen weltweit erfasst.
Zusätzlich werden Schiffsbewegungen in 100 Seeregionen analysiert und die
effektive Auslastung der Containerschiffe anhand des Tiefgangs gemessen.
Mittels Länder-Hafen-Korrelationen können Prognosen erstellt werden, auch
für Länder ohne eigenen Tiefseehafen.

Der Kiel Trade Indicator ist im Vergleich zu den bisherigen
Frühindikatoren für den Handel deutlich früher verfügbar, deutlich
umfassender, stützt sich mit Hilfe von Big Data auf eine bislang
einzigartig große Datenbasis und weist einen im Vergleich geringen
statistischen Fehler aus. Der Algorithmus des Kiel Trade Indikators lernt
mit zunehmender Datenverfügbarkeit dazu (machine learning), so dass sich
die Prognosegüte im Lauf der Zeit weiter erhöh

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Schweres Gerät für Forschungsprojekt „CargoTrailSense_AI“ Projekt zur Ladungssicherheit bekommt Auflieger und Zugmaschine

Das Projekt „CargoTrailSense_AI“ hat einen weiteren Meilenstein erreicht: Für die Forschung zur Sicherheit von Lkw im Straßenverkehr hat die Fachhochschule Dortmund einen 13,6 Meter langen Auflieger der Krone Nutzfahrzeug Gruppe am Werk im niedersächsischen Werlte abgeholt.

 

Durch die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit der Innovationsinitiative mFUND bereitgestellten Fördermittel konnte neben dem Auflieger auch eine Zugmaschine des niederländischen Lkw-Produzenten DAF beschafft werden. Auf dem Forschungsgelände F&T LaSiSe beginnt nun die eigentliche Arbeit. Dafür werden im nächsten Schritt vom Projektpartner „BPW – Bergische Achsen“ Sensoren in die Achsen eingebaut sowie mit integrierten Sensoren versehene Luftfederbälge vom Projektpartner Continental. Neu entwickelte TPMS-Sensoren und ein Prototypen Steuergerät der Projektpartner Impaqed und OKIT kommen nun ebenfalls zum Einsatz. Der Projektpartner Ralf Damberg von Log4-Consult GmbH baut parallel das Netzwerk weiter aus, welches in Zukunft Interesse daran hat, am Realtest des Systems, zusammen mit dem Stadthafen Lünen, teilzunehmen.

 

Das Forschungsprojekt CargoTrailSense_AI dient der Entwicklung neuer Assistenz- und Telematik Systeme in der Logistik, wie etwa automatischer Last- und Lastverteilungserkennung (Gesamtbeladung, Lastverteilung und Lastverteilungsänderungen), Predictive Maintenance und Straßenzustandserkennung.

„Die Firma Krone hat mit einer sehr kurzen Lieferzeit das schnelle Vorankommen des Projekts aktiv unterstützt“, lobt Projektleiter Marius Jones, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Maschinenbau der FH Dortmund. Die Firma hatte für das FH-Dortmund-Projekt extra Produktionskapazitäten verschoben. „Mit dem Auflieger können wir nun die Sensorik unter experimentellen Bedingungen auf der Teststrecke und im Feld erproben und kommen einen großen Schritt in Richtung serientauglicher Messtechnik weiter.“

 

Björn Budde, Vertriebsleitung Deutschland des Fahrzeugwerks Bernard Krone GmbH & Co. KG: „Für uns als Trailerhersteller ist die Ladungssicherung ein relevantes Thema und wir freuen uns, CargoTrailSense_AI zu unterstützen. Uns war es wichtig, schnellstmöglich ein Fahrzeug stellen zu können, um das Projekt nach vorne zu bringen. Wir wünschen der Fachhochschule Dortmund viel Erfolg bei der weiteren Forschung.“

 

Projektpartner sowie Mitarbeitende und Studierende der FH Dortmund haben den Auflieger am 18. Januar persönlich in Werlte abgeholt. Vor Ort gab es für die Projektteilnehmenden zudem eine mehrstündige Werksbesichtigung bei Krone mit Einblicken in die Fertigung und in das modernste, komplett automatisierte Beschichtungszentrum Europas.

 

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