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EU-Kommission gibt grünes Licht für Staatsgarantien Schulte: „Müssen den Gordischen Knoten bei der Kreditvergabe zerschlagen!“

Der Mittelstand begrüßt die Entscheidung der EU-Kommission, Corona-Notkredite vollständig über die einzelnen Mitgliedsstaaten absichern zu können. Dazu erklärt NRW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW):
 
„Der Staat kann als Bürge für Notkredite während der Corona-Krise ganz erheblich dazu beitragen, die Hilfsmittel für unsere kleinen und mittleren Betriebe zu bewegen, die wir dringend benötigen. Dieser Schritt nimmt den Banken die Bonitätslasten in einer unkalkulierbaren Risikosituation von den Schultern. Die Bundesregierung kann nun ihre Hilfsprogramme für den Mittelstand aufstocken und weitere Liquiditätshilfen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau bereitstellen. Jetzt muss es darum gehen, Fahrt aufzunehmen und die Mittellenkung in den Mittelstand zu verbessern. Wir müssen den Gordischen Knoten bei der Kreditvergabe zerschlagen - es hakt noch an zu vielen Stellen und es droht eine Insolvenzwelle bei Betrieben, die vor dem Corona-Crash kerngesund waren. Das müssen wir verhindern, diese Unternehmen mit ihren eingespielten Teams, Lieferketten und ihrer Innovationskraft werden uns den Weg aus der wirtschaftlichen Krise weisen. Die Krisentage zeigen, dass es erforderlich ist, das Antragsverfahren zu entbürokratisieren. Es fehlt an Personal in den Banken, den Antragsstau zeitnah aufzulösen.“

Kontakt:
Thomas Kolbe
Der Mittelstand.
BVMW - Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e.V.

Pressestelle NRW
Thomas Kolbe, Pressesprecher
Lierenfelderstr. 51
40231 Düsseldorf
Telefon: +49 211-989614-2190
Telefax: +49 211-989614-2199
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Web: www.nrw.bvmw.de   
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Rentenpolitik: Regierung legt Reform weitgehend auf Eis

Die Rentenkommission bleibt konkrete Ideen zu einer tragenden Rentenreform weitgehend schuldig. Immerhin werde darüber nachgedacht, die Versichertenbasis um Selbständige und Beamte zu erweitern, so Ilse Müller, Vorsitzende des BDH Bundesverband Rehabilitation:

„Die Große Koalition lässt uns weiterhin im Unklaren über die Zukunft der Rente. Dass die von der Koalition eingesetzte Kommission nach zwei Jahren nicht liefert, ist ein herber Rückschlag. Der Blick ins Ausland zeigt: Es sprechen fundamentale Fakten gegen den deutschen Rentenkurs, das bei unseren österreichischen Nachbarn beträgt netto und inflationsbereinigt beispielsweise 90 Prozent des durchschnittlichen Arbeitseinkommens. Wir liegen nach Angaben der OECD bei gerade einmal 52 Prozent, während der globale Wert bei 59 Prozent spürbar höher liegt. Die demografische Situation ist bekannt. Daher ist es unverständlich, weshalb die Politik die entscheidenden rentenpolitischen Schritte, wie die Planung des zukünftigen Renteneintrittsalters bis zum Jahr 2026, auf Eis legt. Wir müssen feststellen: Es waren zwei verlorene Jahre, die Bundesregierung zeigt sich weiterhin handlungsunfähig, die gesetzliche Rente auf ein sicheres Fundament zu stellen, um Altersarmut einzudämmen.“

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Kommentar Gabriel Felbermayr, Präsident IfW Kiel, zu den Beschlüssen des Koalitionsausschusses in Sachen Corona-Virus

Kommentar von Gabriel Felbermayr, Präsident des Instituts für
Weltwirtschaft Kiel (IfW Kiel) (https://www.ifw-kiel.de/de/experten/ifw
/gabriel-felbermayr/
), zu den Beschlüssen des Koalitionsausschusses in
Sachen Corona-Virus:

„Die Regierungskoalition hat mit dem erweiterten Kurzarbeitergeld und
Liquiditätshilfen für Unternehmen richtige Schritte eingeleitet. Es ist
wirtschaftspolitisch sinnvoll, ansonsten gesunden Unternehmen bei einem
solchen unvorhersehbaren externen Schock-Ereignis unter die Arme zu
greifen. Geht man davon aus, dass es sich um eine relativ kurze aber
heftige Krise handelt, sind überbrückende Maßnahmen geeignet, einen
übermäßigen Anstieg der Arbeitslosigkeit oder Unternehmenspleiten zu
verhindern. Kurzarbeitergeld und Liquiditätshilfen wirken unmittelbar und
sind sehr gezielte Mittel.

Das mögliche Vorziehen der Soli-Abschaffung wäre prinzipiell zu begrüßen
gewesen, weil es ein sehr sicht- und spürbares Signal gesendet hätte, dass
die GroKo handlungsfähig ist. Sie hätte aber mit Blick auf die
Konsumausfälle durch den Corona-Virus wenig geholfen. Dies gilt auch für
andere Hilfen, die die Nachfrage stützen sollen. Denn es ist ja nicht so,
dass die Menschen weniger konsumieren, weil ihnen Geld fehlt, sondern weil
sie aus Angst vor Ansteckung nicht in Geschäfte gehen oder reisen. Durch
Steuersenkungen die Nachfrage anzuheizen, ist ein wenig zielgenaues
Mittel, dessen Wirkung in dieser Situation zweifelhaft ist.

Die Regierung sollte davon absehen, den Export medizinischer Güter zu
untersagen und damit den europäischen Binnenmarkt auszuhebeln. Das
verstärkt die Knappheit dieser Güter anderswo. Bei einer solchen Pandemie
schadet es aber am Ende auch Deutschland, wenn die Seuchenbekämpfung in
anderen EU Staaten leidet.“

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Kommentar Super Tuesday: Weder Sanders noch Biden stehen für eine Änderung der Amerika-First-Handelspolitik

fW-Präsident Gabriel Felbermayr kommentiert die Wahlergebnisse des Super
Tuesdays und erwartet auch von einem demokratischen US-Präsidenten keine
Änderungen in der protektionistischen Handelspolitik der USA.

Prof. Gabriel Felbermayr, Ph. D., Präsident Institut für Weltwirtschaft
Kiel (IfW Kiel) (https://www.ifw-kiel.de/de/experten/ifw/gabriel-
felbermayr/
): „Der sich abzeichnende Zweikampf zwischen den beiden
demokratischen Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders und Joe Biden
bedeutet auch, dass sich an der protektionistischen Amerika-First-
Handelspolitik der USA erst einmal nichts ändern wird. Unter einem
Präsidenten Sanders dürften sich die USA künftig sogar noch stärker
abschotten und noch nationalistischer agieren. Er votierte bislang gegen
alle wichtigen Freihandelsabkommen der USA mit Nordamerika, Mittelamerika,
China und den Pazifikstaaten. Biden lehnt Freihandel zwar nicht per se ab.
Der Trend zur De-Globalisierung nahm aber unter seiner Vizepräsidentschaft
während der Amtszeit Barack Obamas seinen Anfang. Donald Trump hat diesen
Trend lediglich fortgeschrieben. Auch von Biden ist also für den globalen
Handel, kein neuer Schwung zu erwarten.

Dennoch wäre ein demokratischer Präsident im Sinne der Europäischen Union
und würde das Verhältnis mit den USA wohl wieder in fruchtbarere Bahnen
lenken. Ideologische Barrieren würden fallen, beispielsweise wären die
Nachbepreisung von CO2 bei Importen über eine Grenzausgleichssteuer oder
eine Digitalsteuer für Internetkonzerne keine Tabus mehr und würden nicht
mehr zwingend Vergeltungsmaßnahmen der USA provozieren. Insbesondere
Bernie Sanders steht einer höheren Besteuerung von Tech-Konzernen
wohlwollend gegenüber. Allerdings dürften seine sozialistischen Ideen, wie
die Zerschlagung oder Verstaatlichung von Großkonzernen, die USA Wachstum
kosten, was auch die Weltwirtschaft dämpfen dürfte. Mit einem
demokratischen Präsidenten dürfte Europa auch der Schulterschluss
gegenüber China leichter fallen.

Nicht zuletzt wäre mit einem Ende von Trumps eratischer und
unvorhersehbarer Handelspolitik für Europas Exporteure viel gewonnen. Die
Unsicherheit, ob, wann und in welcher Höhe Zölle verhängt werden, hat bei
ihnen bislang mehr Schaden verursacht als die Zölle selbst.“

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