Zum Hauptinhalt springen

Reise/Travel

Globale Wohnlichkeit Bericht zeigt , welche Städte die beste Lebensqualität für die Europäer bieten im Ausland

  • Saubere Luft, gute Ausstattung und niedrige Kriminalitätsrate unter den Vorteilen, die für die europäischen Expats Kopenhagen und Bern der lebenswerteste Städte der Welt machen
  • Edinburgh ist die attraktivste Stadt in Großbritannien, seine Position in den 20 (19) Top-Halt
  • London bleibt auf der Liste bei 47th aufgrund persönlicher Sicherheit und Verschmutzungs Noten relativ gering
  • Dublin sitzt in gemeinsamem Platz 9 für das zweite Jahr in Folge
  • Als Harry und Meghan relocate über den Atlantik, sobald Kanada glänzt wieder als lebenswerteste nicht-europäisches Land für europäischen Expats

Kopenhagen und Bern haben die gemeinsame Spitzenposition als die lebenswerteste Städte der Welt geschöpft, nach der neuesten Jahresbericht Lage Bewertungen von globalem Mobilitätsexperten, ECA International (ECA).

Allerdings bleiben UK Städte auf der Liste als attraktive Möglichkeiten für europäische Expats ziemlich niedrig, mit Ausnahme von Edinburgh, die in gemeinsamem 19. Platz mit Stockholm, Schweden seine Position beibehält.

Städte auf der ganzen Welt werden jährlich von ECA auf einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich Bewohnbarkeit Verfügbarkeit von Gesundheitsdienste ausgewertet; Gehäuse und Versorgungseinrichtungen; Isolierung; Zugang zu einer sozialen Netzwerk und Freizeiteinrichtungen; Infrastruktur; Klima; persönliche Sicherheit; politische Spannungen und Luftqualität.

Neil Ashman, Alte Lage Bewertungen Analyst bei ECA International, sagte: „Umweltverschmutzung, Kriminalität und Terrorismus Bedrohungen gehören zu den Faktoren, die die Lebensqualität von großen britischen Städten wie London, Manchester, Belfast und Glasgow beeinflussen. Europäer für Arbeit verlagern oder auf der Suche nach dem Ausland bewegen kann an verschiedenen Orten in Irland, die Schweiz, den Niederlanden, Deutschland oder Norwegen eine gute Lebensqualität erwarten; Länder, die die Top 20 unserer Rankings dominieren.“

Kanadische Städte besser ab als viele europäischen Kollegen

In anderen Ländern sind die kanadischen Städte Toronto und Vancouver die am höchsten eingestuften nicht-europäischen Standorte auf der Liste, die großen europäische Metropolen wie Madrid, Berlin und sogar London für Wohnlichkeit zu schlagen.

„Trotz der Ferne, kanadische Städte haben immer eine hohe Lebensqualität für europäischen Expats vorgesehen, bei gleichbleibend hohe Partituren seine wichtigsten Städte über viele ihre europäischen Kollegen setzen. Harry und Meghan in den Fußstapfen von Millionen europäische Expats zu kanadischen Städten, nämlich Toronto und Vancouver, die relativ leicht für europäisches Expatriates anzupassen. Die Wahl Kanada zu bringen, ihre neue Familie Mittel bis sie niedriger Kriminalitätsrate, eine gute öffentliche Einrichtungen erleben, und eine bessere Luftqualität“, sagte Ashman.

Nordeuropa führt den Weg

Vier Städte in den Niederlanden Feature in den Top 20 lebenswertesten in der Welt. Eindhoven, ein Design-und Technologiezentrum, stieg in diesem Jahr einen Platz, seine Position in den Top fünf Städte zu sichern. In der Schweiz vier großen Städten behalten auch ihre Top-20-Status.

Ashman sagte: „nordeuropäischen Städten in Ländern wie Skandinavien, den Niederlanden und der Schweiz haben für Expat Wohnlichkeit gut konsequent erzielt. Hervorragende Verkehrsanbindung, einen hohen Standard der Gesundheitsversorgung und langfristige politische Stabilität, die bedeuten, dass in Übersee Arbeitnehmer aus anderen europäischen Ländern können an diesen Stellen mit Leichtigkeit anzupassen.“

Eine gute Nachricht für 900.000 irischen Pass Bewerber

Dublin hat seine Position innerhalb der Top 10 lebenswertesten Städte der Welt gehalten. ECA Wohnlichkeit Punktzahl der irischen Hauptstadt auch von Expats und der Rekordzahl von irischen Reisepass Bewerber im letzten Jahr empfangen werden.

„Dublin hat eine beliebte Drehscheibe für die Expats werden aus der ganzen Welt dank der Vorteile einer Großstadt, während auch die negativen Aspekte der Verwaltung zu vermeiden. Zum Beispiel, Kriminalitätsraten und Luftqualität sind viel besser in der irischen Hauptstadt als viele anderen großen europäischen Standorte, während Kultur und Infrastruktur Partituren Stärken bleiben auch“, sagte Ashman.

  Top 20 lebenswertesten Orte für europäisches Expatriates

Ort 2019 Ranking 2020 Ranking
Dänemark - Kopenhagen 1 1
Schweiz - Bern 1 1
Niederlande - Den Haag 3 3
Schweiz - Genf 3 3
Niederlande - Eindhoven 6 5
Norwegen - Stavanger 5 5
Niederlande - Amsterdam 6 7
Schweiz - Basel 6 7
Irish Republic - Dublin 9 9
Luxemburg - Luxemburg-Stadt 9 9
Schweden - Göteborg 9 9
Dänemark - Aarhus 12 12
Niederlande - Rotterdam 12 12
Schweiz - Zürich 14 14
Deutschland - Bonn 15 15
Deutschland - München 15 15
Österreich - Wien 17 17
Deutschland - Hamburg 17 17
Schweden - Stockholm 19 19
Vereinigtes Königreich - Edinburgh 19 19

 

  • Aufrufe: 570

Wirtschaftsfaktor Ferienhaus: Deutsche Ferienhausbranche generiert jährlich mehr als 10 Milliarden Euro

Ferienhausurlaub hierzulande boomt: Die Deutschen geben pro Jahr mehr als 10 Milliarden Euro während des Urlaubs im Ferienhaus aus und unterstützen damit die regionale Wirtschaft in deutschen Urlaubsregionen. Mit Einnahmen von rund vier Milliarden Euro profitieren die lokale Gastronomie sowie der örtliche Lebensmitteleinzelhandel am stärksten vom Ferienhaustourismus.
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des Centrums für marktorientierte Tourismusforschung (CenTouris) der Universität Passau, die von FeWo-direkt®, seit mehr als 20 Jahren ein Experte für Familienurlaub im Ferienhaus, in Auftrag gegeben wurde. Die Studie zeigt, dass deutsche Urlauber pro Jahr jeweils fünf Milliarden Euro für ihren Aufenthalt im Ferienhaus oder der Ferienwohnung und für alle weiteren Aktivitäten während ihrer Reise investieren. Mehr als ein Drittel der Ausgaben am Urlaubsort inklusive Übernachtungskosten kann demnach allein dem Ferienhausmarkt zugerechnet werden.

„Ferienhausurlaub hat in Deutschland Tradition, seit Jahrzehnten bietet der Urlaub im Ferienhaus Familien die Möglichkeit, neue Orte zu entdecken und dabei die Geborgenheit des eigenen Zuhauses zu genießen“, so Aye Helsig, Regional Director FeWo-direkt Zentraleuropa. „Dass Ferienhaustourismus aber auch einen wichtigen Beitrag für die lokale Wirtschaft leistet, belegt unsere aktuelle Studie in Zusammenarbeit mit der Universität Passau. Die durch Reisende generierten Einnahmen für lokale Gastronomiebetriebe oder den regionalen Einzelhandel helfen dabei, das Einkommen für viele Familienbetriebe abseits der Tourismuszentren zu sichern und können gleichzeitig auch dazu beitragen, Kapazitätsengpässe in Ballungszentren zu entlasten.“
 
Ferienhausurlaub stärkt ländliche Regionen
Vor allem ländliche Regionen profitieren von Ferienhausurlaubern, da sich ein Großteil der Ferienhäuser außerhalb großer Ballungszentren, am Stadtrand oder in kleineren Orten befindet. Insbesondere die Küstenbundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern weisen einen prozentual höheren Anteil an Ferienhausurlaubern als an Hotelgästen aus, während der Anteil in Großstädten wie Berlin oder Hamburg mit fünf beziehungsweise neun Prozent deutlich geringer ist. Der Ferienhaustourismus bietet demzufolge vielversprechende Entwicklungspotenziale für den ländlichen Raum.
 
Mehr Umsatz durch Einkäufe und Freizeitaktivitäten
Insgesamt geben Ferienhausurlauber mehr Geld am Urlaubsort aus als Reisende, die ausschließlich in Hotels übernachten. Denn bei einem Ferienhausaufenthalt von durchschnittlich sieben Nächten wird mehr Budget für Einkäufe oder Freizeitaktivitäten benötigt als für einen Hotelaufenthalt, der im Schnitt nur vier Nächte dauert. Pro Person und Ferienhausaufenthalt werden am Urlaubsort durchschnittlich 300 Euro im Sommer- und 312 Euro im Winterurlaub ausgegeben. Hotelurlauber lassen hingegen durchschnittlich nur 237 Euro beziehungsweise 243 Euro am Urlaubsort.
 
Nicht nur Selbstversorger
Besonders für Lebensmittel geben Ferienhausurlauber prozentual mehr aus als Hotelgäste (21% vs. 13% im Winterurlaub, 25% vs. 12% im Sommerurlaub). Am stärksten profitiert aber die örtliche Gastronomie: 29 Prozent des Urlaubsbudgets entfällt auf Besuche im Restaurant, Café oder der Eisdiele. Ferienhausurlauber sind damit nicht nur als klassische Selbstversorger zu verstehen, sondern unterstützen auch kleinere Betriebe, die ohne die zusätzlichen Einnahmen vielleicht nicht bestehen könnten.  

 

  • Aufrufe: 562

Die Highlights einer Iran Reise

Iran Reise - die Highlights Foto Mostafa Meraji
Iran Reise - die Highlights Foto Mostafa Meraji

Imposante Moscheen und Felsengräber, ehemalige Königsstädte des antiken Perserreichs und vieles mehr.Der Iran imponiert seinen Besuchern mit zahlreichen architektonischen Meisterleistungen. Auch die einzigartigen Naturwunder sind ein einmaliges Erlebnis. Eine Iran Rundreise ist perfekt, um möglichst viel zu sehen und zu erleben. Wir stellen Ihnen ein paar der Highlights vor, die Ihr Fernweh bestimmt wecken werden.  

Iran Rundreise ist ideal zum Erkunden der wichtigsten Sehenswürdigkeiten

Iran, das einstige sehr bedeutende Weltreich der Perser, ist im Laufe der Jahre eines der Top Reiseziele geworden. Das ist dem einmaligen kulturellen Erbe und den vielen kunsthistorischen Schätzen zu verdanken.

Eine Rundreise bietet sich an, um dieses interessante Land mit all seinem Facettenreichtum zu erkunden. Bei AT Reisen können in der Ergebnissuche verschiedene Reisewelten wie alpine Hochtouren, Expeditionskreuzfahrten, Gletscherkurse, Klettersteige, Kulturreisen und vieles mehr ausgewählt werden. Das Team von AT Reisen besteht aus Weltenbummlern, die über die verschiedenen Zielgebiete aufgrund persönlicher Erfahrungen bestens Bescheid wissen. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Iran Rundreise individuell und nach Ihren eigenen Vorstellungen zusammenzustellen. Die perfekte Reisezeit ist der Frühling oder der Herbst, da in diesen Monaten angenehme Temperaturen herrschen.

Die Höhepunkte des bisher kaum bekannten Landes

Der Iran ist ein absolutes Eldorado für Kulturinteressierte, da Urlauber hier zahlreiche Zeugen der bewegten Vergangenheit finden. Die Hauptstadt Teheran, dessen Geschichte bis in das 9. Jahrhundert zurückreicht, bietet verschiedenste Sehenswürdigkeiten und veranschaulicht die lange Geschichte des Landes auf eindrucksvolle Art und Weise.

Zu einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten gehört der Golestan Palast, welcher mit seinen beeindruckenden Fassaden zu einem der Highlights für Touristen zählt. Im Gegensatz zu anderen Sehenswürdigkeiten ist der frühere Regierungspalast mit einer Errichtung zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch sehr jung und zählt dennoch zu einer der beliebtesten Monumente in Teheran. Außerdem können Sie nicht nur die äußere Fassade bestaunen, denn auch von innen bietet der Palast viele verschiedene Mosaikmuster, oder etwa den gepflegten Garten.

Das Nationalmuseum bietet eine Ausstellung von mehr als 500.000 antiken Gegenständen, von welchen manche sogar bis zur Altsteinzeit zurückreichen. Somit gilt es als größtes Museum des Iran und stellt auf interessante Art und Weise ein großes Stück Kultur dar.

Abwechslungsreiche Landschaft auf der Rundreise Iran erkunden

Aber auch die Natur fernab von der Hauptstadt ist sehr facettenreich. Ob es kahle Wüsten im Hochland, fruchtbare Wälder, magische Vulkanlandschaften oder weiße Sandstrände sind – die Natur des Irans hat eine Menge zu bieten.

Rund zwei Stunden von Teheran entfernt liegt das Elbursgebirge: hier können Sie beispielsweise auf dem Gipfel des Tochals Ski fahren. In der Nähe befindet sich auch der 5.671 Meter hohe Vulkan Damavand, welcher sich für Wandertouren eignet, und den Sie sich als Naturliebhaber nicht entgehen lassen sollten.

Weiter im Süden des Landes befindet sich das UNESCO Weltkulturerbe Persepolis. Es handelt sich um eine Ruinenstätte, die auf eine Geschichte von mehr als 2500 Jahre zurückblickt und im Jahre 330 v. Chr. zerstört wurde. Da dieser fast magische Ort zu einer der wichtigsten Säulen der Geschichte des Landes gehört, sollten Sie hier einen Zwischenstopp auf Ihrer Rundreise durch den Iran einlegen.

Der Iran, ein riesiges Land, ist voller einzigartiger Schätze, die es zu bewundern gibt. Neben kulturellen Städten in der Hauptstadt gibt es im Iran auch atemberaubende Landschaften zu entdecken. Eine Rundreise eignet sich perfekt, um die Vielfalt des Irans zu bewundern. 

 

  • Aufrufe: 601

Wiener Staatsoper, Richard Strauss Die Frau ohne Schatten, 18. Oktober 2019, besucht von Léonard Wüst

Die Frau ohne Schatten, Szenenfoto von Michael Pöhn
Die Frau ohne Schatten, Szenenfoto von Michael Pöhn

Besetzung:

Dirigent Christian Thielemann
Regie Vincent Huguet
Bühne Aurélie Maestre
Kostüme Clémence Pernoud
Licht und Video Bertrand Couderc
Dramaturgie Louis Geisler
 
Der Kaiser Andreas Schager
Die Kaiserin Camilla Nylund
Die Amme Mihoko Fujimura
Geisterbote Clemens Unterreiner
Barak Tomasz Konieczny
Sein Weib Nina Stemme
Hüter der Schwelle des Tempels Daniela Fally
Stimme eine Jünglings Jörg Schneider
Stimme des Falken Maria Nazarova
Stimme von oben Monika Bohinec
Der Einäugige Rafael Fingerlos
Der Einarmige Marcus Pelz
Der Bucklige Michael Laurenz
1. Stimme der Ungeborenen Ileana Tonca
2. Stimme der Ungeborenen Mariam Battistelli
3. Stimme der Ungeborenen Stephanie Houtzeel
4. Stimme der Ungeborenen Szilvia Vörös
5. Stimme der Ungeborenen Bongiwe Nakani
1. Solostimme Ileana Tonca
2. Solostimme Mariam Battistelli
3. Solostimme Stephanie Houtzeel
4. Solostimme Szilvia Vörös
5. Solostimme Bongiwe Nakani
6. Solostimme Zoryana Kushpler

 

Rezension:

Camilla Nylund als Die Kaiserin
Camilla Nylund als die Kaiserin

Nachdem ich fünf Tage zuvor mit Bejamin Brittens „A midsummer nights dream“ meine Feuertaufe an einem der weltberühmtesten Opernhäuser der Welt erlebt hatte, begab ich mich deutlich entspannter zum Haus am Ring, obwohl „meine“ Strassenbahn, aufgrund der „Fridays for future“ Demos nicht fahren konnte und ich mir kurzfristig einen andern Anfahrtsweg suchen musste, was sich dann aber als nicht allzu kompliziert erwies, führte doch auch eine U Bahnlinie von meinem Ausgangspunkt Schwedenplatz zum Karlsplatz.

Auch die alte Wiener Dame am Ring  ist technisch à jour

Mihoko Fujimura als die Amme, Nina Stemme als Baraks Weib
Mihoko Fujimura als die Amme, Nina Stemme als Baraks Weib

Ich war trotzdem genug früh vor Ort, sodass auch noch für einen Imbiss im Opern Café genügend Zeit verblieb bis zum Beginn von Richard Strauss` schattenloser Frau, die in ersten Kritiken gefeiert und von einer mir bekannten Wiener Kulturjournalistin hochgelobt wurde. Auch dieses traditionsreiche Haus verschliesst sich neuesten Techniken nicht und so konnte man sich mittels eines kleinen Bildschirms an seinem Platz  über die Staatsoper per se und die Aufführung im Detail informieren und während der Aufführung auch die Texte der Arien und Dialoge genauer ansehen.

Relativ zurückhaltende Regie und eher unspektakuläres Bühnenbild

Andreas Schager als der Kaiser
Andreas Schager als der Kaiser

Vor einer Art Voliere, hinter deren Behang die Kaiserin verborgen ist, trifft sich die Amme mit dem Geisterboten (resolut gesungen von Clemens Unterreiner). Im Hintergrund ist ein mächtiges, dunkles Gemäuer zu sehen, das sich später als eine Wand aus grauen Styroporfelsen entpuppt. Kombiniert mit den wallenden Umhängen, die alle Protagonistinnen und Choristinnen tragen (Kostüme: Clémence Pernoud), erweckt das Bühnenbild von Aurélie Maestre den Eindruck, als wohne man der Aufführung einer Antikentragödie um 1960 bei. Die statischen Arrangements von Vincent Huguet, der weder Chöre bewegt noch die Darsteller die große Bühne mit Leben füllen lässt, verstärken dies noch. Und seine Idee zum Stück erschöpft sich darin, zu zeigen, dass die Kaiserin wohl etwas mehr als bloß Mitleid mit dem von der Färberin attackierten Barak empfindet, so sind Huguets konzeptlose Arrangements einfach zu wenig für eine wirklich festliche Aufführung. Das Gute daran: das Regiekonzept von Vincent Huguet überlässt der Musik ungehindert das Feld, interpretiert nicht und behält die schauermärchenhafte Welt dieser vierten Zusammenarbeit von Strauss und Hofmannsthal bei. Christian Thielemann verwendet  die Schalk’sche Originalpartitur, verzichtet auf Striche und führt das großartige Staatsopernorchester und das formidable Sängerensemble meisterhaft hin zu grandiosen Spitzenleistungen, auch wenn er es, für meinen Geschmack, einmal mehr, mit der Lautstärke etwas übertrieb.

Besetzung und das Staatsopernorchester brillieren

Clemens Unterreiner als Geisterbote
Clemens Unterreiner als Geisterbote

Camilla Nylund ist eine wahrlich anmutige Kaiserin, die durch Verzicht schließlich alle erlöst. Sie meistert die Herausforderungen ihrer Rolle mit bravouröser Ausdauer, silbrig blühender Stimmkraft und phänomenaler Aura. Nina Stemme als Färberin ist eine Klasse für sich: ausdrucksstark, wortdeutlich und ungeheuer präsent. Die Szenen zwischen ihr und ihrem Mann Barak (erstmals Tomasz Konieczny mit seinem außergewöhnlichen, metallischen Timbre) gehen zu Herzen.

Mihoko Fujimura als Amme agiert mit stolzer Entschlossenheit, setzt mehr auf milde Kühle denn auf aufwieglerische Glut aber als Figur bleibt sie etwas eindimensional und verbreitet kaum dämonische Aura. Auf Andreas Schager als stattlichem Kaiser ist Verlass. Musikdramatik pur!

Unterschiedliche Diven im Jubiläumsjahr

Marcus Pelz als der Einarmige, Rafael Fingerlos als der Einäugige, Tomasz Konieczny als Barak, Michael Laurenz als der Einarmige
Marcus Pelz als der Einarmige, Rafael Fingerlos als der Einäugige, Tomasz Konieczny als Barak, Michael Laurenz als der Einarmige

Der Wiener Staatsoper erging es im Mai ähnlich wie dem US-amerikanischen Gesamtkunstwerk „Cher“: Teile von ihr feiern Geburtstag. Im Falle der Wiener Institution ist es heuer der hundertfünfzigste. Doch wichtiger als der makellos renovierte Gebäudekörper des Hauses am Ring sind seine inneren Werte. „O Welt in der Welt!“ ruft die Färberin in der Frau ohne Schatten aus, als ihr die Amme für kurze Zeit ein luxuriöses Eigenheim vorgaukelt. (Zitat Stefan Ender) Ein halbes Hundert an verschiedenen Bühnenwelten zaubert man dem Publikum an der Wiener Staatsoper in jeder Spielzeit in den Abendstunden vor. Bezüglich der Jubiläums-Premiere – entschied man sich daher logischerweise für eine Märchenoper mit der Frau ohne Schatten von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal. Diese Oper feiert wiederum selbst einen runden Geburtstag: Im Oktober 1919 wurde sie zu Beginn von Strauss‘ Direktionszeit an der Wiener Staatsoper uraufgeführt.

Besetzung: das Nonplusultra

Christian Thielemann Foto Matthias Creutziger
Christian Thielemann Foto Matthias Creutziger

Wen bittet denn der aktuelle Hausherr Dominique Meyer für eine so prestige- und geschichtsträchtige Unternehmung ans Dirigentenpult? Natur- bzw. kunstgemäß Christian Thielemann, den Mann für alle deutsch-romantischen Fälle. Und der gebürtige Berliner brachte zwei Frauen mit, die für diese Oper nah dran sind am besetzungstechnischen Nonplusultra: Nina Stemme und Camilla Nylund.

Xanthippenhaft

Tomasz Konieczny als Barak, Camilla Nylund als die Kaiserin
Tomasz Konieczny als Barak, Camilla Nylund als die Kaiserin

Nina Stemmes Sopran ist dichter, markanter als der von Mihoko Fujimura (liegt deren Stärke doch eher im Mezzobereich) und im Fortissimo von stählerner Tragfähigkeit. Stemme schafft mit der Färberin, Strauss‘ Hommage an seine Gattin Pauline, die berührendste und auch die menschlichste Figur des Triummulierats. Überraschenderweise bleibt nicht die im Libretto dominierende xanthippenhafte Seite ihres Wesens haften, sondern ihre Verzweiflung und ihr Leid. Eine Idealbesetzung für die Kaiserin ist Camilla Nylund. Ihre hohen Töne sind glasklar und fadengrad. Wundervoll nicht nur die Souveränität, mit der die Finnin ihre Partie durchmisst, auch die Schlichtheit bei der Prüfungsszene berührt.

Dreifaltigkeit

Tomasz Konieczny als Barak, Nina Stemme als sein Weib
Tomasz Konieczny als Barak, Nina Stemme als sein Weib

Die Männer fallen gegenüber dieser Dreifaltigkeit weiblichen Idealgesangs leicht ab: Andreas Schager singt als Kaiser viele durchsetzungsstarke, wohlklingende Töne, gestaltet aber manche Phrasenenden wie nebenbei. Wenn er höher und lauter singt, wirkt es, als hätte ihn jemand dazu zu fest getreten. Für Wolfgang Kochs Färber wünscht man sich Selbiges: Sein Barak fällt, auf hohem Niveau, etwas ab, erinnert körpersprachlich eher an einen Weinconnaisseur, als an einen gutherzigen Arbeitsesel. Exzellent die mittleren und kleinen Partien, herausragend der Staatsopernchor, sowohl die engelsgleichen Frauen als auch die heldenstarken Männer.

DetailfuchsThielemann

Camilla Nylund als die Kaiserin
Camilla Nylund als die Kaiserin

Zu einer der berührendsten Szenen, musikalisch wie auch szenisch, wird die Annäherung, die Regisseur Vincent Huguet dem Färberpaar im 1. Akt gönnt. Der scheue Kuss, die kurze Innigkeit, und dazu die zärtlichen Klänge des Orchesters: wundervoll. In Summe agiert Thielemann aber zu detailfuchsig und kontrollfixiert, als dass man als Hörer vollkommen berauscht aus der Vorstellung hätte herausstolpern können. Und das will bei dieser Besetzung etwas heißen.

Vincent Huguet ist, trotz allen Schwächen, insgesamt eine stimmungsvolle, eingeschränkt abwechslungsreiche Einrichtung der Märchenoper gelungen. Selbst Laien verstehen die Handlung, und es gibt kein Einheitsbühnenbild: Das ist doch schon mal was. Dass der Franzose im 2. Akt mit den dazu gedichteten toten Soldaten mutmaßlich an die Entstehungszeit der Oper erinnern und einen Schuss Realismus in Hofmannsthals Märchenspiel bringen wollte, wirkt fremdkörperartig und zu gesucht. Die Bühne von Aurélie Maestre zeigt meist einen vielseitig bespielten Steinbruch, die Kostüme von Clémence Pernoud sind in einem einigermaßen geschmackvollen indifferent zeitlos angesiedelt.

Beifall und vereinzelte Bravorufe

Mihoko Fujimura als die Amme
Mihoko Fujimura als die Amme

Nach viereinhalb Stunden hat das Märchen ein Ende. Die Kaiserin hat gelernt, dass Menschsein bedeutet, sich zu plagen und zu stinken: Aber sie will trotzdem dazugehören. Die beiden aufsässigen Frauen haben sich in die patriarchale Ordnung gefügt: Die Färberin wird von der Keifzange zur devoten Dienerin ihres Gatten, die Kaiserin hat die Prüfungen ihres Vaters, des Geisterkönigs Keikobad, tipptopp absolviert. Zur Belohnung dürfen die beiden endlich zueinander finden.

Musikalisch im Rang des Außergewöhnlichen, szenisch einfach gestrickt, austauschbar: Auf diesen Nenner lässt sich die  „Frau ohne Schatten von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal bringen. Ein Ereignis: Dirigent Christian Thielemann und das philharmonisch aufspielende, sensationelle  Orchester der Wiener Staatsoper. Wie Klangmagier Thielemann bei diesem komplexen Werk alle Register seine Könnens zieht, welch herrliche Klangfarben, welch fantastische Nuancen, welch dramatische Ausbrüche  hier hörbar werden, sucht seinesgleichen. Ein verdienter beifallssturm für Dirigent und Orchester war die logische Folge.

Tomasz Konieczny als Barak
Tomasz Konieczny als Barak

Ebenso verdient, wie die Jubelstürme für die meisten Sänger. So ist Camilla Nylund eine Kaiserin von Weltformat, sie singt diese Partie mit traumhafter Sicherheit, höchster Intensität  und atemberaubender vokaler Klarheit. Wie auch Nina Stemme eine Färberin der Extraklasse ist. Die Sopranistin bewältigt diese unfassbar anspruchsvolle Partie mit einer  selten gehörten, packenden Souveränität. Als Amme hat es Mihoko Fujimura da stimmlich schon etwas schwerer, sie meistert die Rolle aber mehr als achtbar. Tenor Andreas Schager gibt einen fabelhaften Kaiser mit fast allen geforderten Höhen, Tomasz Konieczny glänzt als überaus lyrischer Barak, Clemens Unterreiner ist ein sehr markanter Geisterbote.

Zwar zündet das orchestrale Giftgemisch nicht von Anbeginn, doch Thielemann, der alte Alchemist und Hexenmeister, weiß ganz genau, welche Hebel und Kräuter er in Bewegung setzen muss. Wenn der deutsche Klangzauberer, der in Salzburg, und, nach seinem Disput mit Andris Nelsons im Sommer 2016, teilweise auch in Bayreuth in Ungnade gefallen ist, sich aus seinem Arsenal an schier unermesslicher Energie und Geheimrezepturen bedient, verwandeln sich die Wiener Philharmoniker in einen Organismus, der gemeinsam atmet und das Prädikat weltbestes Opernorchester einmal mehr verdient.

Kleine Fotodiashow der Produktion von Michael Pöhn, Wiener Staatsoper GmbH:

fotogalerien.wordpress.com/2019/12/21/wiener-staatsoper-richard-strauss-die-frau-ohne-schatten-18-oktober-2019-besucht-von-leonard-wuest/

 

Text : www.leonardwuest.ch   Fotos:https://www.wiener-staatsoper.at/

 

Homepages der andern Kolumnisten: annarybinski.ch  www.noemiefelber.ch

www.gabrielabucher.ch  www.herberthuber.ch Paul Ott:www.literatur.li

Autoren- und Journalisten-Siegel von European News Agency - Nachrichten- und Pressedienst

  • Aufrufe: 794