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Bohren unter Wasser

Kann schwimmen, kann bohren und Sedimentkerne auch aus lockerem Untergrund gewinnen: High-Performance Coring Rig "HiPerCoRig" des GFZ, eine Dauerleihgabe der TU Braunschweig.  Quelle: U. Harms et al.  Copyright: GFZ
Kann schwimmen, kann bohren und Sedimentkerne auch aus lockerem Untergrund gewinnen: High-Performance Coring Rig "HiPerCoRig" des GFZ, eine Dauerleihgabe der TU Braunschweig. Quelle: U. Harms et al. Copyright: GFZ
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High-Performance Coring Rig (HiPerCoRig): Die TU Braunschweig unterstützt
das GFZ mit einer mobilen Spezialbohranlage für Bohrungen in Seesedimenten
oder flachen Meeresbereichen.

Das GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung hat das HiPerCoRig (High-
Performance Coring Rig) als Dauerleihgabe von der Technischen Universität
Braunschweig übernommen. Mit der Lieferung von vier Containern an die GFZ-
Außenstelle des KTB-Tiefenlabors in Windischeschenbach wurde damit die
Forschungsinfrastruktur des GFZ um ein hochspezialisiertes Werkzeug zum
wissenschaftlichen Bohren erweitert.

Das HiPerCoRig ist ein Seebohrsystem, das für die Gewinnung von Bohrkernen
in bis zu 200 Metern Wassertiefe entwickelt wurde. Es besteht aus einer
modularen Bohrplattform inklusive Verankerung, einer Bohranlage mit einem
innovativen, hydraulisch angetriebenen Bohrhammersystem, sowie
Versorgungsbooten. Die Entwicklung wurde gemeinsam von der TU Braunschweig
und der Hochschule Bochum mit Unterstützung des Deutschen
Forschungsbohrkonsortiums, GESEP e.V., beantragt und von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.

HiPerCoRig ermöglicht Kernbohrungen von bis zu 100 Metern Tiefe in wenig
konsolidierten, also lockeren Sedimenten. Damit eröffnet es neue
Forschungszugänge für die Paläoklimatologie, Limnologie und
Geowissenschaften, insbesondere zur Erschließung von Klima- und
Umweltarchiven auf Land, in Seen und in flachen Meeresregionen. Das
HiPerCoRig hat in der Vergangenheit nach einem ersten Einsatz im Mondsee
im Jahr 2019 bei weiteren Bohrprojekten im Bodensee, Hallstätter See sowie
auf Bora Bora seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt, wobei auch
Forschende des GFZ aktiv beteiligt waren.

Die GFZ-Sektion Geomechanik und Wissenschaftliches Bohren wird das
HiPerCoRig auf Non-Profit-Basis bereitstellen, und zwar für nationale und
internationale Forschungsteams, die zum Erreichen ihrer wissenschaftlichen
Ziele vollständige und kontinuierliche Kernbohrungen benötigen. Die
Projekte tragen Transport- und Betriebskosten sowie eine Wartungsgebühr,
die der nachhaltigen Sicherung der Bohranlage dient.