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Beteiligung stärkt - Neu an der UDE: Gregor Hensen

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Wie können Menschen die Zukunft ihrer Gemeinde mitgestalten? Prof. Dr. Dr.
Gregor Hensen, neuberufener Professor für Organisation Sozialer Arbeit an
der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen,
untersucht das in NRW. Zudem begutachtet er, wie junge Menschen in
Wohngruppen durch ehrenamtliche Arbeit unterstützt werden können.

„Städte und Gemeinden sollten Bürgerinnen und Bürger intensiver einbinden,
wenn es Veränderungen in der Kommune gibt“, sagt Prof. Dr. Dr. Gregor
Hensen. „Insbesondere Kinder, Jugendliche und Menschen aus benachteiligten
Familien – sie sind sonst nur schwer zu erreichen.“ Der Sozialpädagoge
weiß, wovon er spricht, er hat bereits bei zwei Forschungsprojekten in NRW
und Baden-Württemberg Erfahrungen in der Jugendhilfeplanung gesammelt.
„Auch wenn Beteiligung heute als unverzichtbarer fachlicher Standard der
Sozialplanung zählt, werden vor allem die Stimmen sozial benachteiligter
und armer Bevölkerungsgruppen dabei kaum gehört.“ Er möchte künftig
gemeinsam mit Planer:innen in NRW daran arbeiten, gerade diese
Adressat:innen auch für Sozialplanungsprozesse zu gewinnen.

Zudem beschäftigt sich Prof. Hensen mit der Frage ehrenamtlicher Arbeit im
Bereich von Wohngruppen für Kinder- und Jugendliche. „Es existieren
mittlerweile einige Modellversuche im Kölner Raum, bei denen ehrenamtliche
Wegbegleiter:innen mit Professionellen in der Heimerziehung
zusammenarbeiten. Bisher ist kaum bekannt, ob die ehrenamtlich und die
professionell Tätigen in Wohngruppen gut zusammenarbeiten oder welche
Konflikte auftreten können“, sagt der 53-Jährige. Er möchte diese
Modellversuche evaluieren. Konflikte könne es durchaus geben:
„Ehrenamtliche bringen oft viel Zeit und Herz mit – professionelle
Fachkräfte schaffen Strukturen und Sicherheit“, skizziert er grob den
Unterschied.

Nach einem Studium der Sozialpädagogik an den FH Dortmund (1998-2000) und
Münster (2000-2002) sowie der Erziehungswissenschaft (2002-2004) an der
Universität Münster arbeitete Gregor Hensen von 2004 bis 2007 beim
Institut für soziale Arbeit Münster (ISA e.V.). Danach war er als
wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig: erst an der FH Münster (2007-2008),
anschließend an der Universität Münster (2008-2009). Promoviert hat er
gleich zweimal: über gesundheitliche Risiken bei sozialstaatlichen
Veränderungen (2009) an der Universität Bamberg und zum Thema
psychosoziale Versorgung (2010) an der Universität Münster. Bevor er an
die UDE kam, war er Professor an der Hochschule Braunschweig /
Wolfenbüttel (2009-2011) und seit 2011 an der Hochschule Osnabrück.