Für Cafés und Restaurants: Frische Hafermilch in wenigen Handgriffen DBU fördert Startup OIY Solution mit 125.000 Euro
Der Markt für Milchersatzprodukte wächst in Deutschland stetig.
Statista-Zahlen zufolge hat sich der Umsatz allein von 2020 bis 2024 von
rund 390 auf 860 Millionen Euro mehr als verdoppelt – Tendenz steigend. Am
beliebtesten sind Haferdrinks. Doch diese werden oft aus dem Ausland
importiert, energieintensiv haltbar gemacht und in Einwegverpackungen
abgefüllt. Das Kölner Startup OIY Solution GmbH setzt mit seinem Produkt
The Oater an diesen Punkten an und macht Milchalternativen aus Hafer
nachhaltiger. Dazu hat das Team eine Maschine entwickelt, die aus den
Grundzutaten direkt in Cafés und Restaurants frische Haferdrinks
produziert. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das
Unternehmen mit 125.000 Euro.
Frische Hafermilch in der Gastronomie und in Büros
Unter den zahlreichen Varianten von Milchersatzprodukten sind Haferdrinks
laut Datenportal Statista aus dem Jahr 2025 mit Abstand am beliebtesten.
DBU-Generalsekretär Alexander Bonde: „Mit wachsender Verbreitung ergeben
sich auch Fragen zur Nachhaltigkeit der Produktionsprozesse und Logistik
für diese Produkte.“ Darin liege großes Potenzial für nachhaltiges
Wirtschaften, denn „mit innovativen Ideen und deren ressourcensparender
Umsetzung kann viel erreicht werden“, so Bonde. Einen breitgefächerten
Ansatz für die Nachhaltigkeit in der Branche entwirft das Startup OIY
Solution mit seinem Produkt „The Oater“. Laut Mitgründer Henrik Burger hat
das Startup eine Maschine entwickelt, die bedarfsgerecht und lokal
Hafermilch in Barista-Qualität produziert. „Eingesetzt wird der Oater vor
allem direkt in der Gastronomie oder auch in Büros und Kantinen“, so
Burger.
Vermeidung unnötiger Transporte und Einsparung klimaschädlicher
Treibhausgas-Emissionen
Nach Burgers Worten vermeidet die Hafermilch-Herstellung vor Ort durch den
Oater Transporte für den Import von Hafer oder gar des gesamtem
Milchersatzprodukts – und spart dadurch beträchtliche Emissionen
klimaschädlicher Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2). „Denn der
Haferdrink als meistens industriell hergestelltes Milchersatzprodukt
besteht zu 90 Prozent aus Wasser. Der Rest ist Hafer, den wir aber gar
nicht einzuführen brauchen, weil es ihn in Deutschland in Top-Qualität
schon gibt“, so Burger. Weiterer Pluspunkt nach seinen Worten: Das Startup
liefert möglichst regionalen Bio-Hafer und Rapsöl, das beides schließlich
mit Leitungswasser von der Maschine zu Haferdrinks weiterverarbeitet wird.
Frisch und bedarfsgerecht vor Ort produzieren
Die Vor-Ort-Produktion löst laut Burger noch eine andere Herausforderung:
„Handelsübliche Haferdrinks werden oft in Einwegverpackungen wie Tetra
Paks abgefüllt. Die mit dem Oater hergestellten Alternativen brauchen
nicht verpackt werden.“ Dies reduziere die Abfallmenge deutlich. Nach
Burgers Worten ergibt sich noch ein weiterer Vorteil: „Da die Restaurants,
Cafés und Büros frisch und bedarfsgerecht für sich selbst produzieren,
benötigen wir keine energieaufwändige Haltbarmachung wie das
Pasteurisieren.“ Das spare Strom und reduziere Kosten. Burger: „Die
Produktion von Haferdrinks mit dem Oater spart nach Erfahrungen unserer
Kunden wie Bayer oder der Techniker Krankenkasse im Schnitt 0,30 Euro pro
Liter, verglichen zu herkömmlichen Haferdrinks.“ Das sei „absolut
konkurrenzfähig auf dem Markt für Milchalternativen.“ Da die Betriebe
ihren eigenen Bedarf am besten einschätzen könnten, lande zudem möglichst
wenig der produzierten Drinks im Müll.
Nachhaltige Haferdrinks sind nur der erste Schritt
Der Oater wird nach Burgers Worten als Kauf oder im Leasing angeboten.
Zutaten sowie Service biete das Unternehmen gleich mit an. Burger: „Auch
andere vegane Produkte können durch die bedarfsgerechte Herstellung direkt
beim Kunden und Endverbraucher nachhaltiger werden.“ Denn Transportkosten
und -volumen sparen, Abfallmengen reduzieren und die Regionalität der
Rohstoffe fördern, habe noch in vielen weiteren Bereichen der
Lebensmittelindustrie Potenzial.
Über die Green Startup-Förderung
Mit der Green Startup-Förderung unterstützt die DBU Gründerinnen und
Gründer, die auf innovative und wirtschaftlich tragfähige Weise Lösungen
für Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit entwickeln. Mehr Informationen
gibt es unter https://www.dbu.de/startup.
