Wildtiernah Berlin“: Neue Initiative vernetzt und stärkt Wildtierschutz und Bürger:innenberatung in der Hauptstadt
Berlin ist eine grüne Stadt, die zahlreichen Wildtieren ein Zuhause
bietet. Viele Vereine und Pflegestellen engagieren sich in Wildtierschutz
und -rettung sowie in der Bürger:innenberatung. Gefördert von der
Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU)
Berlin, soll „Wildtiernah Berlin“ bestehende Initiativen vernetzen und
eine verlässliche Anlaufstelle für Bürger:innen schaffen. Koordiniert vom
Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) bietet
„Wildtiernah Berlin“ neue Telefon-, Online- und Vorort-Beratungen zu
Wildtieren in Not sowie zu Mensch-Wildtierkonflikten.
Wo Menschen und Wildtiere auf engem Raum zusammenleben, gibt es für den
Menschen erfreuliche Begegnungen, aber auch Konflikte. „Wildtiernah
Berlin“ wird Bürger:innen telefonisch und online beraten und verlässliche
Hilfe vermitteln ¬– bei Problemen oder wenn sich Menschen um ein Wildtier
in Not kümmern möchten. Bestehende Beratungsangebote im Berliner
Wildtierschutz werden durch „Wildtiernah Berlin“ ergänzt, und die Arbeit
der Ehrenamtlichen z.B. in Auffangstationen wird unterstützt. In einer
mobilen Praxis, dem „Wildtiermobil“, können Ersteinschätzungen vorgenommen
und Wildtiere behandelt werden.
Die Gründung von „Wildtiernah Berlin“ geht auf die Initiative mehrerer
Abgeordneter unterschiedlicher Fraktionen in Berlin zurück. Sie möchten
die engagierte Arbeit aller Berliner:innen unterstützen, die sich für
Wildtiere einsetzen und Berlin zu einer Modellstadt für urbanes
Wildtiermanagement machen – im Interesse der Wildtiere, der biologischen
Vielfalt in der Hauptstadt und der Bürgerinnen und Bürger. Dieser Auftrag
der Politik wird in enger Kooperation zwischen der SenMVKU und dem
Leibniz-IZW umgesetzt.
Das Leibniz-IZW in Berlin-Friedrichsfelde ist ein renommiertes
Forschungsinstitut, das Forschung für den Artenschutz durchführt –
weltweit, aber auch vor der eigenen Haustür. Die Wissenschaftler:innen
untersuchen, wie Wildtiere mit Umweltveränderungen umgehen, wie sie sich
an neue Bedingungen anpassen und wie sie langfristig überleben können.
Auch in Berlin ist das Institut mit Forschungsprojekten zu Füchsen,
Eichhörnchen, Wildschweinen, Igeln, Bussarden oder Fledermäusen sehr
aktiv, wobei auch Mensch-Wildtier-Konflikte im Fokus stehen. Ziel ist es,
tragfähige forschungsbasierte Lösungsansätze zu finden und Konflikte mit
Wildtieren in gelebte Ko-Existenz zu überführen.
Das neue Netzwerk wird in mehreren Bereichen bestehende Strukturen
ergänzen: In Abstimmung mit dem NABU Landesverband Berlin wird deren
telefonische Beratung für Berlinerinnen und Berliner durch das Team von
Wildtiernah ausgeweitet: Das neue Beratungstelefon ist künftig frühmorgens
und abends erreichbar. Auch die Online- und Vorortberatung, die bisher
durch die Senatsverwaltung und die Stadtjagenden geleistet wird, soll
durch Tierärzt:innen und Berater:innen sinnvoll ergänzt werden.
