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Dashboard zur Evaluation moderner Modellversorgung psychisch Erkrankter in Deutschland

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Vollstationär, teilstationär oder ambulant? Insbesondere bei Menschen mit
psychischen Erkrankungen ist eine sektorenübergreifende und gut vernetzte
Behandlung durch die einzelnen Leistungserbringer von größter Bedeutung
für den Behandlungserfolg. Denn die Entscheidung für das Setting einer
Behandlung sollte immer am Bedarf der Patientin oder des Patienten
ausgerichtet sein. Die Weiterentwicklung der stationären psychiatrischen
und psychosomatischen Versorgung mittels Modellvorhaben, die auf eine
sektorenübergreifende, patientenzentrierte Versorgung ausgerichtet sind,
steht im Mittelpunkt der Evaluation EVA64.2.

Dafür arbeiten Forscherinnen und Forscher aus dem Zentrum für
Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) mit der Klinik für
Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Dresden, dem
Wissenschaftlichen Institut für Gesundheitsökonomie und
Gesundheitssystemforschung und dem Institut für Sozialmedizin und
Gesundheitssystemforschung der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg
zusammen. Ziel der Modellvorhaben ist eine Weiterentwicklung der
psychiatrischen und psychosomatischen Versorgung. Das Projekt EVA64.2
„Bundesweit einheitliche Wissenschaftliche Evaluation von Modellvorhaben
nach § 64b SGB V ab 2022“ untersucht die Effektivität, Kosten und
Effizienz von Modellvorhaben zur sektorenübergreifenden Versorgung von
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit psychischen Erkrankungen. Im
Rahmen des Projekts ist nun ein Dashboard entwickelt worden, das
behandelnden Expertinnen und Experten zur Verfügung steht.

In dem öffentlich zugänglichen Dashboard können Interessierte die
Evaluationsergebnisse einsehen. Das Dashboard wird regelmäßig
aktualisiert, um Entscheidungsträgern, Leistungserbringern und Betroffenen
einen Überblick zu ausgewählten Zielparametern zu liefern. Zur Auswertung
wurden Daten von über 30 gesetzlichen Krankenkassen herangezogen.
Untersucht werden derzeit elf Modellvorhaben, die in neun Kategorien mit
der Regelversorgung verglichen werden – diese sind unter anderem die
stationäre Behandlungsdauer, ambulante Leistungen, Behandlungskontinuität,
Arbeitsunfähigkeiten sowie Kosten. Zwei der elf Modellvorhaben beziehen
sich auch auf die Kinder- und Jugendpsychiatrie. In den kommenden Monaten
soll das Dashboard erweitert werden – dann werden weitere Modellvorhaben,
zusätzliche zeitliche Betrachtungen sowie weitere Zielparameter
aufgenommen.

„Eine transparente und öffentlich zugängliche Darstellung der
Evaluationsergebnisse der Modellvorhaben ist nicht nur aufgrund des dazu
vorliegenden gesetzlichen Auftrages von besonderer Bedeutung, sondern auch
da Systeminnovationen im deutschen Gesundheitswesen gegenüber der
bisherigen Versorgung überprüft werden müssen“, sagt Dr. Anne Neumann,
Projektleitung EVA64.2 und Leiterin im Fachbereich Seelische Gesundheit am
ZEGV. Prof. Jochen Schmitt, Leiter des ZEGV und Mitglied im
Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen,
ergänzt: „Die evidenzbasierte Gesundheitsversorgung liefert hiermit einen
wichtigen Beleg, dass eine vorliegende Evidenz zur Verbesserung der
Versorgung von Menschen beitragen kann.“