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Kulturförderpreis des Landes für Greifswalder Kunsthistoriker Prof. Dr. Kilian Heck

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Prof. Dr. Kilian Heck, Kunsthistoriker an der Universität Greifswald,
erhält den Kulturförderpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er wird
für sein ehrenamtliches Eintreten für den Kulturgut- und Denkmalschutz in
Mecklenburg-Vorpommern sowie für sein Engagement für die Rettung
ukrainischer Kulturgüter ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5.000 Euro
dotiert.



„Ich bin ein anderer Kunsthistoriker geworden“, sagt Prof. Dr. Kilian
Heck. Den Blick verändert haben ihn die Einblicke, die er durch die
Rettung ukrainischer Kulturgüter im dortigen Krieg bekommen hat. Gemeinsam
mit sechs Kolleg*innen kümmert sich Prof. Dr. Kilian Heck federführend
darum, dass Museen, Archive und Sammlungen in der Ukraine Materialien
bekommen, um Kulturgüter sicher vor Angriffen verwahren zu können. Etwa
zweimal im Monat fährt ein Sattelschlepper von Deutschland aus nach Kyjiw
und Lwiw, um von diesen zwei Standorten aus bis in die entlegensten Orte
in der Ukraine die Hilfsmaterialien weiter zu transportieren. Bislang
waren es 82 solcher Sattelschlepper, die seit März 2022 in die Ukraine
fuhren. Fast 1000 Institutionen konnten sie damit bereits helfen. 8,5
Millionen Euro hat er mit seinen Kolleg*innen dafür zunächst von BKM und
dann vom Auswärtigen Amt, aber auch sonstigen Spendern erhalten. Zudem ist
er per Zoom im stetigen Austausch mit den Kulturkolleg*innen in der
Ukraine, um die tatsächlichen Bedürfnisse in Erfahrung zu bringen. Sein
Resümee von Besuchen vor Ort: „Kultur ist für die Resilienz der
ukrainischen Bevölkerung ein sehr wichtiges Thema. Trotz der fast
täglichen Angriffe wollen die Kultureinrichtungen der Bevölkerung etwas
bieten.“

Mit dem Team des Herrenhauszentrums setzt sich Prof. Dr. Kilian Heck dafür
ein, dass Herrenhäuser als ein Kulturgut in Mecklenburg-Vorpommern und im
Ostseeraum auch über die Region bekannter werden. „Überregional ist vielen
noch nicht bekannt, wie sehr Herrenhäuser den Ostseeraum prägten. Wir
planen für die künftige Forschung an Herrenhäusern daher auch neueste
Tools der Digital Humanities und der Künstlichen Intelligenz einzusetzen“,
so Prof. Dr. Kilian Heck.

Das Engagement ehrt die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig nun mit dem
Kulturförderpreis des Landes. Sie sagt: „Es ist wichtig, dass wir uns
historisches Erbe bewahren. Professor Heck tut dies nicht nur in
Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch in der Ukraine, wo durch den
russischen Angriffskrieg Kulturgüter besonders gefährdet sind.“

Rektorin Prof. Dr. Katharine Riedel sagt: „Beeindruckend ist das große
Engagement von Prof. Dr. Heck für den Schutz und die Bewahrung des
kulturellen Erbes der Ukraine in Zeiten größter geopolitischer
Herausforderungen. Er setzt ein starkes Zeichen für die Verantwortung der
Wissenschaft gegenüber Kultur, Gesellschaft und internationaler
Solidarität.“

Auch in die universitäre Lehre fließt das ehrenamtliche Engagement ein:
„Für das Sommersemester plane ich eine Vorlesung, die sich mit Beutekunst
beschäftigen wird“, verrät der Kunsthistoriker. „Ich möchte in der
universitären Lehre vermitteln, wie wir Kulturerbe bewahren können. Wir
tragen die Verantwortung, was mit unseren Museen, unserer Architektur
passiert.“

Die Preisverleihung wird am 22.11.2025 in Schwerin stattfinden. Die
Laudatio wird der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev,
halten.

Weitere Informationen
Caspar-David-Friedrich-Institut <https://cdfi.uni-greifswald.de/>
Zum Herrenhauszentrum des Ostseeraums <https://cdfi.uni-
greifswald.de/kunstgeschichte/forschung/herrenhauszentrum-des-
ostseeraums/
>

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