Die Muthesius Kunsthochschule hat die Arthur-Petersen-Preise für herausragende künstlerische Leistungen vergeben
Sie sind mit 10.000 Euro dotiert und wegweisend für junge Talente aus der
Kunst- und Designszene: die Arthur-Petersen-Preise. Am Donnerstag (20.
November) hat die Muthesius Kunsthochschule die Auszeichnung zum bereits
dritten Mal in einer Feierstunde in ihrem spce | Muthesius in Kiel
vergeben. Ausgezeichnet worden sind Lisa Karnauke (Freie Kunst), Irina
Janson (Kommunikationsdesign), Arvid Riemeyer (Industriedesign) und
Patrick Wüst (Raumstrategien). Dr. Arne Zerbst, Präsident der Muthesius
Kunsthochschule, und Sven Christian Schuch, künstlerischer Leiter des spce
| Muthesius, haben die Preise am Donnerstagabend (20. November) an die
vier Master-Absolventinnen und
-Absolventen überreicht.
Die Muthesius Kunsthochschule hat die mit insgesamt 10.000 Euro dotierten
Arthur-Petersen-Preise vergeben: Ausgezeichnet worden sind Lisa Karnauke
(Freie Kunst) für die Arbeit „the sky is the limit“. Irina Janson
(Kommunikationsdesign) überzeugte mit ihrem autobiografischen Projekt „wie
schön sind abende in gornyatski“. Im Studiengang Industriedesign hat Arvid
Riemeyer für sein Verkehrswende-Konzept „OnSpot – Mikromobilität für das
urbane Handwerk“ den Preis erhalten. Für seine partizipatives
Forschungsexperiment „Cold Data – Cloud Unplugged“ würdigte die Jury
Patrick Wüst (Raumstrategien). Dr. Arne Zerbst, Präsident der Muthesius
Kunsthochschule, und Sven Christian Schuch, künstlerischer Leiter des spce
| Muthesius, haben die Preise am Donnerstagabend (20. November) im spce,
dem hochschuleigenen Ausstellungsraum der Muthesius Kunsthochschule in der
Kieler Innenstadt, an die vier Master-Absolventinnen und -Absolventen
überreicht.
Die Stipendienjury der Kunsthochschule hat aus den Bewerbungen eine
besondere Master-Abschlussarbeit pro Studiengang ausgewählt: Die vier
prämierten Konzepte werden in der Ausstellung zum Arthur-Petersen-Preis im
spce | Muthesius bis Samstag, 17. Januar, gezeigt. Sie sind mit jeweils
2.500 Euro Preisgeld honoriert worden.
Die Preisträger*innen der Arthur-Petersen-Preise 2025
Preisträgerin im Studiengang Freie Kunst ist Lisa Karnauke. Bei ihrem von
Professor Andreas Greiner und Professorin Dr. Petra Maria Meyer betreuten
Masterprojekt „the sky is the limit“ handelt es sich um eine raumgreifende
Videoinstallation: Neben einer aus Beton gefertigten Kinderschaukel ist
ein Video zu sehen, das sich einem Kinderspiel widmet. Die Unbekümmertheit
des kindlichen Klatschspiels wird durch die Einsamkeit des Gesangs und den
Inhalt der Verse kontrastiert; die Leichtigkeit der Schaukel wird durch
das Material Beton gebrochen. Die 1988 in Cottbus geborene Künstlerin hat
ihren Master mit dem Schwerpunkt Medienkunst bei Professor Andreas Greiner
und Professor Arnold Dreyblatt sowie in Bildhauerei bei Professorin
Elisabeth Wagner absolviert. Zudem hat sie die Fächer Kunst und
Philosophie auf Lehramt an der Christian-Albrechts-Universitä
studiert.
Im Studiengang Kommunikationsdesign hat Irina Janson den Arthur-Petersen-
Preis für ihre Abschlussarbeit „wie schön sind abende in gornyatski“
erhalten. Die 1998 im kasachischen Rudnyj geborene Gestalterin widmet sich
in ihrem Masterprojekt eigenen Erinnerungen an ihre Heimat Kasachstan. Ihr
Ausgangsmaterial sind Fotografien, die 2023 im Haus ihrer Großmutter bei
einem Besuch vor deren Umzug entstanden sind. Ein Gefühl der Fremdheit
beschlich Irina Janson, als sie das Bildmaterial im Anschluss an die Reise
sichtete. Wie kam diese Distanz trotz der Vertrautheit zustande? Diese
Bilder, die die Familie beim Abschied des Hauses zeigen, stellte sie
Fotografien gegenüber, die 2003 aufgenommen worden sind und andere
Erinnerungen in ihr weckten. Aus dem Material entstand ein
autobiografisches Fotobuch, das auch den Leerstellen und Unsichtbarkeiten
Platz gibt. Das Projekt, das an der Schnittstelle der Lehrgebiete
Fotografie sowie Typografie und Buchgestaltung entstanden ist, haben die
Professorinnen Christine Erhard, Annette le Fort, Dr. phil. habil. Petra
Maria Meyer und Professor André Heers betreut.
Im Studiengang Industriedesign hat Arvid Riemeyer den Arthur-Petersen-
Preis erhalten. Der 1996 in Eutin geborene Designer hat in Eindhoven, Umea
und Kiel Industriedesign studiert und seinen Master bei Professor Detlef
Rhein im Schwerpunkt Medical Design absolviert. In „OnSpot –
Mikromobilität für das urbane Handwerk“ macht er es sich zur Aufgabe, die
Verkehrswende inklusiv zu gestalten. Sein Fokus liegt auf einer
Zielgruppe, die im Straßenverkehr sehr häufig anzutreffen und zumeist auf
einen Transporter angewiesen ist: Handwerker. Durch Parkplatznot in
deutschen Innenstädten sind Gebäudemanagement, Heizungs- und
Sanitätsservice, Schornsteinfeger, Elektriker, Gebäudereiniger, Maler und
Tischler stark benachteiligt. Deshalb entwickelte Arvid Riemeyer ein
Hybrid aus Sackkarre & Anhänger, das Handwerkern agiles Manövrieren durch
den Verkehr, das Mitführen von Werkzeug und Parken direkt vor der
Kundentür ermöglicht.
Patrick Wüst überzeugte im Studiengang Raumstrategien mit seinem
Abschlussprojekt „Cold Data – Cloud unplugged“ die Jury. Ausgehend von dem
Brand eines Rechenzentrums in Straßburg, bei dem vor einigen Jahren
unzählige in Clouds gespeicherte Daten verlorengegangen waren, entwickelte
er ein künstlerisches Experiment. Der Masterabsolvent startete einen
Aufruf und bat Teilnehmende, ihm jeweils ein Foto samt Begründung zu
schicken, weshalb sie genau dieses Bild für die Ewigkeit archivieren
möchten. Mehr als 100 Personen beteiligten sich, auch nach dem Aufruf
gingen weiterhin Beiträge bei Patrick Wüst ein. Mit seinem Projekt lenkt
er die Aufmerksamkeit auf Aspekte wie Daten-Apokalypse, World Memory oder
verschiedene Arten und Kosten von Datenspeicherung. Patrick Wüst, 1993
geboren in Sinsheim, hat nach dem Kunststudium an der Staatlichen Akademie
der Bildenden Künste in Karlsruhe seit 2019 in Kiel studiert: Seine
Schwerpunkte im Studiengang Raumstrategien/ Spatial Strategies waren
Szenografie und Ausstellungsgestaltung, betreut worden ist sein
Masterprojekt von Professor Manfred Schulz.
„Der Arthur-Petersen-Preis der Muthesius Kunsthochschule ist ein
Seismograf. Wer die Wege unserer prämierten Talente verfolgt, bemerkt: Die
Auszeichnung würdigt Nachwuchskünstlerinnen und -künstler aus unserer
Kunsthochschule, die nach ihrem Studium weit über Kiel und Schleswig-
Holstein hinaus in der Kunst- und Designwelt wirken und wahrgenommen
werden“, sagt Dr. Arne Zerbst, Präsident der Muthesius Kunsthochschule.
„Daher freut es mich überaus, dass uns die Arthur-Petersen-Stiftung
unterstützt und diesen Preis ermöglicht.“
Den Arthur-Petersen-Preis hat Arne Zerbst im Herbst 2023 gemeinsam mit der
Arthur-Petersen-Stiftung initiiert; der Zweck der Stiftung besteht darin,
Kunst und Kultur zu fördern, indem sie Studierende der einzigen
Kunsthochschule Schleswig-Holsteins unterstützt.
• Die Preisverleihung ist öffentlich und findet am Donnerstag, 20.
November, um 18 Uhr im spce | Muthesius, Andreas-Gayk-Straße 7-11 in Kiel,
statt. Die Ausstellung ist geöffnet vom 21. November bis 17. Januar 2026:
mittwochs bis samstags von 15 bis 18 Uhr im spce | Muthesius, Andreas-
Gayk-Straße 7-11, Kiel. Der Eintritt ist frei. Vom 22. Dezember bis 6.
Januar macht der Ausstellungsraum eine Winterpause.
An der 2005 gegründeten Muthesius Kunsthochschule – der einzigen
Kunsthochschule in Schleswig-Holstein – können Studierende Freie Kunst,
Kunst auf Lehramt für Gymnasien, Raumstrategien, Industriedesign und
Kommunikationsdesign studieren. Seit 2007 verfügt die Kunsthochschule über
das Promotionsrecht. Heute sind rund 650 Studierende in den Bereichen
Kunst und Design eingeschrieben; sie kommen aus mehr als 30 Ländern.
