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Die digitale Zukunft des sorbischen Kulturerbes - Vortrag am 27.11. in Bautzen

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Vor wenigen Tagen stellte das Sorbische Institut (außeruniversitäre
Forschungseinrichtung) Medienvertretern die zweite, aktualisierte Fassung
des Konzepts für das Sorbische Kulturregister vor. Die Vorstellung fand im
Vorfeld des öffentlichen Vortrags am 27. November  in Bautzen zum Thema
statt. Beschrieben wird, wie das sorbische/wendische Kulturerbe in seiner
ganzen Breite und Vielfalt digital erfasst werden kann. Als digitaler
Katalog soll das Sorbische Kulturregister Wissen zu Kulturerbe-Objekten
und -Praktiken bewahren und sichtbar machen. Es ist Grundlage für die
digitale Zukunft des Kulturerbes.



Das sorbische Kulturerbe ist reich und vielfältig, dabei breit gestreut
über die gesamte Lausitz und darüber hinaus. Bewegliche Objekte liegen in
Archiven, kleinen und großen Museen, Heimatstuben und teilweise in
Privatsammlungen. Die Verwahrung, Erschließung und Zugänglichkeit ist sehr
unterschiedlich ausgeprägt und reicht von vorbildlich bis prekär. Vieles
liegt nach wie vor nur analog und am Aufbewahrungsort vor. Die
Transformation ins Digitale, die von zentraler Bedeutung ist für Sicherung
und Sichtbarkeit in der Zukunft, steht überwiegend am Anfang. Sich dieser
Aufgabe zu stellen, ist eine nur langfristig zu bewältigende
Gemeinschaftsaufgabe des sorbischen Volkes. Das Sorbische Institut hat
hier in den letzten Jahren die Federführung übernommen und verfügt über
die notwendige Expertise, den Prozess weiter- und zum Erfolg zu führen,
freilich in enger Kooperation und Abstimmung mit den vielen datengebenden
Institutionen.

Das Sorbische Kulturregister (SKR) soll ein umfassender digitaler Katalog
werden, der nicht nur das Wissen über das breite sorbische Kulturerbe
zentral, standardisiert und online sichert und verfügbar macht. Es schafft
zugleich eine valide Datengrundlage für eine partielle Digitalisierung der
Objekte selbst (über das sich im Aufbau befindliche
Digitalisierungszentrum) und für kuratierte Präsentationen ausgewählter
digitaler Bestände. Diese Transformation des sorbischen Kulturerbes ins
Digitale wird nicht zuletzt auch den Museen, Heimatstuben und Archiven
zugute kommen, die die analogen Originale aufbewahren und präsentieren.

Das SKR versteht sich als dienstleistende Verknüpfungsstelle der
heterogenen Sammlungslandschaft des sorbischen/wendischen Kulturerbes. Die
vielfältigen und an diversen Orten verwahrten Bestände werden dadurch in
einem umfassenden System erstmals umfassend sichtbar, was die Basis für
jedwede Art von vergleichender Recherche deutlich verbessert (bzw. in
vielen Fällen überhaupt erst schafft). Auch entsteht im SKR die notwendige
technische Grundlage für eine, modernen Ansprüchen genügende, zukünftige
Präsentation der sorbischen/wendischen Kultur im Web.

Die Arbeit des SKR erfolgt im Dialog mit den Datenpartnern, die durch den
Umfang ihrer Teilnahme wesentlich das künftig durch das Register
abgebildete Spektrum des sorbischen/wendischen Kulturerbes mitbestimmen.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
<robert.lorenz@serbski-institut.de> Dr. Robert Lorenz, Ethnologe am
Sorbischen Institut und einer der Autoren

Originalpublikation:
https://www.serbski-institut.de/update-sorbisches-kulturregister/
Information vom 24.11.2025

https://doi.org/10.59195/lp.2025.72-46 Lorenz, Robert (2025): Ort –Grenze
–Netzwerk. Zu einigen Implikationen der Digitalisierung im sorbischen
musealen Feld. In: Lětopis 72 (2025).