Zum Hauptinhalt springen

Zugehörigkeit und Teilhabe in Migrationsgesellschaft

Pin It

Was heißt es, sich zugehörig zu fühlen? Wie erleben Geflüchtete die
Bedingungen des Ankommens in einer für sie neuen Gesellschaft? Und wie
wichtig ist dabei die Soziale Arbeit? Das erforscht Dr. Rebecca Mörgen,
neue Professorin für Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft an der
Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen.

Im Zentrum ihrer Forschung stehen gesellschaftliche Teilhabe, soziale
Zugehörigkeit und die Bedingungen von Migration. Prof. Dr. Mörgen von der
Universität Duisburg-Essen (UDE) interviewt Geflüchtete und analysiert
deren Interaktionen im Alltag, Erfahrungen sowie biografische Erzählungen
– etwa von Kindern und Jugendlichen. „Mich interessiert, wie junge
Menschen mit Fluchterfahrung Zugang zu Bildung, Freizeit und sozialen
Beziehungen finden – und wie Unterstützungsangebote auch transnational
gedacht werden können.“

Ein gutes Ankommen nach der Migration liegt für Professorin Mörgen auch in
der Zusammenarbeit von Fachkräften der Sozialen Arbeit und Geflüchteten –
wobei es unter anderem um die Aushandlung von Fürsorge und Verantwortung
geht. „Ihre Vorstellungen über das, was etwa zu Kindheit und was zu
Erziehung gehört, sind kulturell und gesellschaftlich geprägt, also sehr
unterschiedlich.“ Die 39-jährige Erziehungswissenschaftlerin hat schon in
der Schweiz zum Thema geforscht. An der UDE entwickelt sie derzeit neue
Fragen. „Ich möchte herausfinden, wie Menschen – mit und ohne
Migrationserfahrung – Zugehörigkeit in einer zunehmend polarisierten
Gesellschaft erleben.“ Mörgens Arbeiten zeigen: „Zugehörigkeit ist keine
Selbstverständlichkeit, sie ist eine soziale Beziehung, die durch Macht
geprägt ist und sich bei transnationaler Migration verändert.“

In der Lehre plant Prof. Dr. Rebecca Mörgen forschendes Lernen: Ziel ist,
dass Studierende eigene Fragen entwickeln, empirisch arbeiten und sich mit
theoretisch begründeten Ansichten aktiv an Debatten beteiligen.
„Wissenstransfer ist für mich Kern wissenschaftlicher Arbeit – ob in
Podcasts, Blogs oder Science Slams.“

Nach dem Studium der Erziehungswissenschaft, mit Schwerpunkt
Sozialpädagogik an der Universität Münster (2006-11) ging Mörgen in die
Schweiz und forschte von 2012 bis 2020 an der Universität Zürich, etwa zu
Partizipationsmöglichkeiten junger Menschen. Nach der Promotion (2018)
untersuchte sie die Teilhabemöglichkeiten von Familien mit
Fluchterfahrungen (2019-20) und die Unterbringung unbegleiteter
minderjähriger Geflüchteter in der Schweiz (2018-23). Zudem forschte sie
an der Hochschule Luzern (2022-25) und der Zürcher Hochschule für
Angewandte Wissenschaften (2023-24).