Wie lässt sich der Hochschulbetrieb umweltfreundlicher gestalten?
Forschungsprojekt an der Hochschule Karlsruhe (HKA) für energie- und CO₂-
optimierten Labor- und IT-Betrieb an Hochschulen.
Hochschulen haben aufgrund ihrer energieintensiven Infrastruktur hohe CO₂-
Emissionen. Sie betreiben Einrichtungen wie Rechenzentren und Labore, die
deutlich mehr Energie verbrauchen als beispielsweise normale Büros. Obwohl
auch an Hochschulen bereits Energiesparmaßnahmen empfohlen und umgesetzt
werden, wurden IT-Infrastrukturen und energieintensive Labore bisher nur
in geringem Umfang berücksichtigt.
Das Projektteam der Hochschule Karlsruhe (HKA), um die Professorin Dr.
Christine Preisach aus der Fakultät für Informatik und
Wirtschaftsinformatik, will diese Lücke schließen. Es möchte ein neues
System entwickeln, das mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) den
Betrieb dieser Einrichtungen besser planen und steuern kann. Ziel ist es,
den Energieverbrauch zu senken und den Anteil erneuerbarer Energien zu
erhöhen. Dazu sollen mit KI Vorhersagemodelle entwickelt werden, die den
Energiebedarf und die Nutzung der Einrichtungen präzise abschätzen können
und anschließend mit der Verfügbarkeit erneuerbarer Energien abgleichen.
Das Projekt fördert auch die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, um
gemeinsam die Nutzung der Ressourcen zu optimieren. Die Ergebnisse sollen
nicht nur den Hochschulen, sondern auch anderen Unternehmen helfen, ihre
energieintensiven Infrastrukturen effizienter und umweltfreundlicher zu
betreiben. So kann der CO₂-Ausstoß gesenkt und die gesamte Digitalisierung
ressourcenschonender gestaltet werden. „Wir hoffen, dass wir über diesen
neuen Ansatz 10–20 % der CO₂-Emissionen reduzieren können“, so die
Projektleiterin Prof. Dr. Christine Preisach, „das wäre ein großer Erfolg.
Und auch der Energiebedarf der eingesetzten KI wird sich in Zukunft weiter
senken lassen, beispielsweise durch Fortschritte bei den Algorithmen und
der Hardware.
Das Forschungsprojekt wird für drei Jahre von der Carl-Zeiss-Stiftung mit
knapp 1,5 Millionen Euro gefördert.
