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Gesunde Gefäße – gesundes Herz: Den Herzinfarkt vermeiden

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Bundesweite Herzwochen im November informieren über Durchblutungsstörungen
durch Herzkranzgefäßverengungen: die koronare Herzkrankheit (KHK) und
Herzinfarkt
Atemnot, Brustenge oder Brustschmerzen unter körperlicher Anstrengung:
Wenn sich die koronare Herzkrankheit (KHK) so mit ihren typischen
Symptomen bemerkbar macht, ist meist schon über viele Jahre unbemerkt eine
Schädigung der Herzkranzgefäße abgelaufen.

Denn damit das Herz seine
lebenswichtige Arbeit rund um die Uhr leisten kann, muss es ausreichend
mit nähr- und sauerstoffreichem Blut versorgt werden, was über die
Koronararterien (Herzkranzgefäße) geschieht. Kommt es dort an den
Innenwänden zu Ablagerungen – sogenannten Plaques – können diese Gefäße
zunehmend verengen („verkalken“). Plaques bestehen hauptsächlich aus Fett,
Cholesterin, entzündlichen Zellen, Bindegewebe und Kalzium („Kalk“).
Dieser Prozess einer zunehmenden Verdickung der Gefäßwand mit Einengung
des Gefäßinnenraums wird als koronare Herzkrankheit bezeichnet.
Unter dem Motto „Gesunde Gefäße – gesundes Herz: Den Herzinfarkt
vermeiden“ informiert die Deutsche Herzstiftung vom 1. bis 30. November in
den bundesweiten Herzwochen (<https://herzstiftung.de/herzwochen>) über
die KHK, die Grunderkrankung und Vorstufe des Herzinfarkts ist. Sie ist
zugleich die häufigste Herzerkrankung in Deutschland mit rund 540.000
Krankenhausaufnahmen und die führende Todesursache mit rund 120.000
Todesfällen pro Jahr, davon 44.000 Herzinfarkt-Sterbefälle (Deutscher
Herzbericht – Update 2025).
„Obwohl die Sterblichkeit durch die KHK und den Herzinfarkt in den
vergangenen Jahrzehnten drastisch gesenkt werden konnte, ist der
Handlungsdruck – besonders in der Prävention – angesichts der über eine
halbe Million Krankenhausaufnahmen und rund 120.000 Todesfälle pro Jahr
enorm“, betont der Kardiologe Prof. Dr. Heribert Schunkert,
stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Die
Herzstiftung nimmt deshalb die Herzwochen zum Anlass, Menschen bereits im
jüngeren und mittleren Alter für die Ursachen und Risikofaktoren der KHK
und des Herzinfarkts zu sensibilisieren, ihnen Maßnahmen näherzubringen,
wie sie aktiv vorbeugen können und sie über die aktuellen
Therapieverfahren zu informieren. Dabei rücken auch Erkenntnisse der
geschlechtersensiblen Medizin zu den Unterschieden zwischen bei Frauen und
Männern bei der KHK in den Fokus der Herzwochen.

Leise Gefahr: KHK entwickelt sich lange Zeit meist unbemerkt
Tückisch an der KHK ist, dass sie sich oft über lange Zeit ohne spürbare
Symptome entwickelt. Dennoch wird der Herzmuskel dabei zunehmend
schlechter durchblutet, was im weiteren Verlauf zu Beschwerden wie
Schmerzen, Druck- oder Engegefühl in der Brust (Angina pectoris) und
Atemnot führen kann. Im schlimmsten Fall kommt es durch den vollständigen
Verschluss eines Gefäßes zu einem Herzinfarkt. „Leider werden diese ersten
Warnzeichen oder Vorboten oftmals nicht erkannt, als harmlos abgetan oder
nicht mit dem Herzen in Verbindung gebracht“, berichtet der Direktor der
Kardiologe am TUM Klinikum Deutsches Herzzentrum München. „Wir müssen
deshalb die Menschen über die Warnzeichen für KHK und Herzinfarkt
informieren und sie zum Handeln motivieren, noch bevor es zum
lebensbedrohlichen Ereignis wie Herzinfarkt kommt und vor allem diese fünf
Risikofaktoren ihre schädigende Wirkung an Gefäßen und Herz entfalten:
Bluthochdruck, hohes LDL-Cholesterin, Übergewicht, Diabetes und Rauchen“,
warnt Schunkert. Diese „Big Five“-Risikofaktoren schädigen über viele
Jahre hinweg auf unterschiedliche Weise Herz und Gefäße – manche lange im
Stillen wie Bluthochdruck und hohes LDL-Cholesterin. „Das Schlimme ist,
sie multiplizieren sich in ihrer Wirkung“, so Schunkert. Neben diesen
beeinflussbaren Risikofaktoren, spielt auch die Genetik für das Risiko
einer KHK eine Rolle. „Fünfzig Prozent sind durch erbliche Faktoren, die
das KHK-Risiko begünstigen, erklärbar“, erklärt Prof. Schunkert. Wie sich
die Erbfaktoren auf das Herzinfarktrisiko auswirken, sei allerdings
beeinflussbar, so Schunkert.

Gute Therapiemöglichkeiten
Umso wichtiger ist rechtzeitiges Handeln. Denn heute sind viele
Möglichkeiten vorhanden, um die KHK frühzeitig zu diagnostizieren und
wirksam zu behandeln. Zu unterscheiden ist hierbei zwischen der Langzeit-
und Akuttherapie. Je nach Ausmaß der Gefäßverengung und Anzahl der
betroffenen Gefäße stehen eine medikamentöse Langzeittherapie,
interventionelle Verfahren wie die Perkutane Koronar-Intervention (PCI)
zur Gefäßwiedereröffnung des verengten oder verschlossenen Gefäßes mittels
Ballon oder Stent (Gefäßstütze) sowie operativ die Bypass-Operation zur
Verfügung.

Was folgt nach dem Infarkt?
Was ist nach dem Herzinfarkt zu tun, nachdem die Herzkranzaterie im
Katheterlabor wieder eröffnet wurde? Auch dann ist die Therapie der
Risikokrankheiten („Big Five“) und weiterer möglicher Begleit- oder
Folgeerkrankungen wie Vorhofflimmern oder Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
von entscheidender Bedeutung: zunächst nimmt hierbei die kardiologische
Rehabilitation eine wichtige Rolle ein, danach die kontinuierliche
Nachsorge beim Haus- und/oder Facharzt. „Damit lässt sich nicht nur das
Fortschreiten der chronischen KHK bremsen und so ein Re-Infarkt vermeiden,
sondern auch Lebensqualität halten oder verbessern. Diesen Aspekt nehmen
wir in den Herzwochen verstärkt in den Fokus“, erklärt der Vize-
Vorsitzende der Herzstiftung.

Neuer Ratgeber
Für Patienten, Angehörige und Interessierte bietet die Deutsche
Herzstiftung den neuen Ratgeber „Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt –
Prävention, Diagnose, Therapie“ an. Herzexperten informieren leicht
verständlich über Entstehung und Risikofaktoren der KHK und des
Herzinfarkts, über katheterbasierte und operative Verfahren, Medikamente
und wie ein gesunder Lebensstil Lebensqualität und Lebenszeit verbessern
kann. Die kostenlose Broschüre (162 S.) kann telefonisch unter 069
955128-400, online unter <https://herzstiftung.de/bestellung> oder per
E-Mail unter <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.> angefordert werden.

Service zu den Herzwochen
Die Herzwochen stehen unter dem Motto „Gesunde Gefäße – gesundes Herz: Den
Herzinfarkt vermeiden“ und richten sich an Patienten, Angehörige, Ärzte
und alle, die sich für das Thema Koronare Herzkrankheit (KHK) und
Herzinfarkt interessieren. An der Aufklärungskampagne beteiligen sich
Kliniken, niedergelassene Kardiologen, Krankenkassen und Betriebe. Infos
zu Patienten-Seminaren, Online-Vorträgen, Telefonaktionen und Ratgeber-
Angeboten (Text, Video) sind ab Anfang Oktober unter
<https://herzstiftung.de/herzwochen> abrufbar oder per Tel. 069 955128-400
zu erfragen.