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Digitales Selbsthilfe-Programm iFightDepression als Best Practice von OECD ausgewählt

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Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
hat das Online-Programm iFightDepression im aktuellen Bericht zur
Förderung und Prävention psychischer Gesundheit als eine Best-Practice-
Intervention identifiziert. Das an die kognitive Verhaltenstherapie
angelehnte Online-Programm hilft Betroffenen, Depression besser zu
verstehen und zeigt Übungen für den Alltag. iFightDepression ist ein
Angebot der European Alliance Against Depression (EAAD). Die Verbreitung
in Deutschland erfolgt über die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und
Suizidprävention.



Die OECD hebt hervor, dass Depressionen und Angststörungen eine erhebliche
Belastung für Betroffene und auch die Gesellschaft darstellen. Circa jeder
fünfte Erwachsene in OECD- und EU27-Ländern sei von leichten bis
mittelschweren Symptomen betroffen. Vor diesem Hintergrund identifiziert
und bewertet der Bericht Interventionen, die nachweislich das psychische
Wohlbefinden verbessern, eine Verschlechterung der Symptome verhindern und
so auch Bildungs- und Berufschancen fördern. Es wurden elf Ansätze von der
OECD in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission ausgewählt. Die
Interventionen wurden anhand von fünf Kriterien bewertet: Wirksamkeit,
Effizienz, Gerechtigkeit, Qualität der Evidenzbasis und Reichweite – sowie
das Potenzial zur Übertragbarkeit auf weitere kulturelle und sprachliche
Kontexte. iFightDepression ist dabei die einzige der 11 Maßnahmen, die aus
Deutschland stammt.

iFightDepression überzeugt durch wissenschaftlich belegte Wirksamkeit

Insbesondere die starke Evidenz durch eine randomisierte kontrollierte
Studie mit aktiver Kontrollgruppe (Oehler et al, 2020) wurde in der
Bewertung von iFightDepression hervorgehoben. Die Studie ergab, dass nach
sechswöchiger Nutzung die Verringerung der depressiven Symptome bei
iFightDepression um 40 % höher als in der aktiven Kontrollgruppe war. Die
Steigerung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität war in der
iFightDepression-Gruppe nach sechs Wochen um 89 % höher als in der
Kontrollgruppe, nach drei Monaten um 56 %.

Kostenfrei und in 16 Sprachen verfügbar

Zudem lobt die OECD die hervorragende Übertragbarkeit von iFightDepression
in andere Länder. So ist das Online-Programm bereits in 16 Sprachen
verfügbar - darunter Ukrainisch und Russisch für die gezielte
Unterstützung vertriebener Personen. Hervorgehoben wurde zudem bei der
Bewertung im Bereich “Gerechtigkeit”, dass iFightDepression für alle
Bevölkerungsgruppen zugänglich ist, da es online und für die Nutzerinnen
und Nutzer kostenlos zur Verfügung steht. Schlussfolgernd empfiehlt die
OECD, die Verfügbarkeit von iFightDepression zu erhöhen, seine Bekanntheit
aktiv zu fördern und Fachkräfte in der effektiven Nutzung zu schulen.

Pressekontakt:

Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention
Heike Friedewald, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Goerdelerring 9, 04109 Leipzig
Tel: 0341/22 38 74 12
presse@deutsche-depressionshilfe.de

Über EAAD

Die European Alliance Against Depression (EAAD) ist eine international
tätige, wissenschaftliche Non-Profit-Organisation, die sich für Menschen
mit Depressionen einsetzt. Sie fördert Forschung, Aufklärung und
evidenzbasierte Initiativen, um die Versorgung und Behandlung von
depressiv erkrankten Menschen weltweit zu verbessern, Betroffene und ihre
Familien zu unterstützen und Suizid vorzubeugen. Zu den zentralen
Programmen zählen die EAAD 4-Ebenen-Intervention sowie das Online-
Selbsthilfeprogramm iFightDepression. Das Netzwerk des EAAD umfasst
Mitglieder in Europa, Australien, Kanada, Afrika und Chile. www.eaad.net.

Über die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention

Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention hat sich die
bessere Versorgung depressiv erkrankter Menschen und die Reduktion der
Suizide in Deutschland zum Ziel gesetzt. Vorstandsvorsitzender ist Prof.
Dr. Ulrich Hegerl. Die Schirmherrschaft hat der Entertainer und
Schauspieler Harald Schmidt übernommen. Neben Forschungsaktivitäten bietet
die Stiftung Betroffenen und Angehörigen unter ihrem Dach vielfältige
Informations- und Hilfsangebote wie das deutschlandweite Info-Telefon
Depression. In 90 Städten und Kommunen haben sich Bündnisse gebildet, die
auf lokaler Ebene Aufklärung über die Erkrankung leisten. Die Arbeit
erfolgt pharma-unabhängig. www.deutsche-depressionshilfe.de