Gemeinsam Pflegebildung gestalten – Projekt CurAP an der EHB beendet erfolgreiche Arbeit
Mit dem Projekt CurAP – Curriculare Arbeit in der Pflegebildung hat die
Evangelische Hochschule Berlin (EHB) seit 2019 Berliner Pflegeschulen und
Ausbildungsträger bei der Umsetzung der neuen Pflegeausbildung unterstützt
– mit praxisnahen Konzepten, Forschung und Fortbildungen. Zum
Projektabschluss wurde nun deutlich, welchen nachhaltigen Beitrag CurAP
für die Pflegeausbildung in Berlin geleistet hat.
Nach sechs Jahren intensiver Arbeit endet an der Evangelischen Hochschule
Berlin (EHB) das von der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft,
Gesundheit und Pflege geförderte Projekt CurAP – Curriculare Arbeit in der
Pflegebildung. Das Projektteam unterstützte seit 2019 Berliner
Pflegeschulen und Praxiseinrichtungen dabei, die curriculare Arbeit in der
generalistischen Pflegeausbildung sowie in der Pflegefachassistenz
weiterzuentwickeln – und trug damit maßgeblich zur Professionalisierung
der Pflegebildung in Berlin bei.
Mit dem Start der neuen Pflegeausbildung 2020 und der Einführung der
Pflegefachassistenzausbildung 2022 standen Schulen und Träger vor
grundlegenden Herausforderungen: Wie lassen sich Lerninhalte so gestalten,
dass Auszubildende praxisnah und kompetenzorientiert lernen? Welche
Anforderungen ergeben sich für die Praxisanleitung in den Einrichtungen?
Und wie können Lehrende und Praxisanleitende bei der Umsetzung dieser
Reformen bestmöglich unterstützt werden?
„Das Projekt CurAP hat in einer für die Pflegebildung entscheidenden Phase
die Berliner Schulen und Ausbildungsträger begleitet – praxisnah,
wissenschaftlich fundiert und mit großem Engagement“, betonte Prof. Dr.
Sebastian Schröer-Werner, Präsident der Evangelischen Hochschule Berlin,
in seinem Grußwort zur Abschlussveranstaltung. „Es zeigt eindrücklich,
welche wichtige Rolle die EHB als Partnerin in der Weiterentwicklung der
Pflegebildung spielt.“
Sechs Jahre innovative Bildungsarbeit
Das Projekt CurAP konnte über sechs Jahre hinweg ein umfangreiches
Netzwerk und zahlreiche Unterstützungsangebote aufbauen. Diese Form der
langfristigen Förderung ist bundesweit nahezu einzigartig und wurde nur
noch in Brandenburg umgesetzt – ein Modell, das auch über
Berlin/Brandenburg hinaus Aufmerksamkeit erregte.
Die Projektleiterinnen Prof.in Dr. Sandra Altmeppen und Prof. Dr. Annerose
Bohrer sowie die Mitarbeitenden im Team, Felix Lüttge, Katrin Rohde und
Marie-Luise Junghahn (bis 2023), entwickelten Fortbildungen, Inhouse-
Beratungen und praxisorientierte Begleitungen für Lehrende,
Praxisanleitende und Bildungsverantwortliche. Ein besonderer Erfolg war
der jährlich stattfindende digitale Fachtag, der gemeinsam mit den
Partnerprojekten Neksa (Brandenburg) und IPfleB (Sachsen) durchgeführt
wurde und regelmäßig über 150 Teilnehmende erreichte. Zudem entstanden
Handreichungen, Schulungsformate und Forschungsarbeiten, die über die
Landesgrenzen hinaus Anerkennung fanden und auch über das Projektende
hinaus genutzt werden können.
Bedeutung für Berlin und darüber hinaus
„Das Land Berlin hat gezielt in die Umsetzung der Pflegeberufereform
investiert und mit dem Projekt CurAP über Jahre hinweg die Berliner
Lehrenden und Praxiseinrichtungen bei der Umsetzung der Reformen gestärkt.
Die Ziele des Projektes sind erreicht“, erklärte Anja Lull,
Ansprechpartnerin für Pflegeberufe und Fachkräftesicherung in der Pflege
in der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege. „Gerade
in einer Zeit des Fachkräftemangels ist diese Arbeit ein zentraler
Beitrag, um die Qualität der Pflegeausbildung zu sichern.“
Das Projekt hat jedoch auch gezeigt, dass in der Lehrer:innenbildung für
Pflegeberufe weiterhin strukturelle Lücken bestehen. Während in anderen
Berufsfeldern im staatlichen Bildungssystem kontinuierliche Fortbildungs-
und Qualifizierungsangebote selbstverständlich sind, fehlen sie für
Lehrende in Pflege- und Gesundheitsberufen vielfach.
Lehrerin Dr. Heidrun Hogan betont: „Die Fortbildungsangebote waren so
innovativ, mir wurden Fragen gestellt, auf die wäre ich selbst als
langjährig erfahrene Lehrerin nie gekommen. Solche Fragen müssen aus der
Wissenschaft kommen, und das hat die Qualität in diesem Projekt und die
Fortbildungsangebote ausgemacht“.
Kommentare aus den Schulen und Praxiseinrichtungen wie „Wegbegleiter ohne
Ende“, „Wo bekommen wir jetzt unsere Impulsgeber?“, „Ein Riesenverlust“
verdeutlichen eindrücklich, wie stark die Angebote von CurAP im Alltag
verankert waren und welchen spürbaren Verlust das Auslaufen des Projekts
hinterlässt.
„CurAP konnte hier sechs Jahre lang eine Lücke schließen – und es wäre für
das Land Berlin wünschenswert, diese Form der Unterstützung dauerhaft zu
verstetigen,“ so die Projektleiterinnen von CurAP, Prof.in Dr. Sandra
Altmeppen und Prof.in Dr. Anne Bohrer.
Nachhaltige Wirkung für die Pflegebildung
Über die Projektlaufzeit hinweg entstanden Formate wie regelmäßige
Arbeitsgruppen, Fortbildungsreihen und Austauschplattformen. Damit
hinterlässt CurAP ein wertvolles Fundament für die zukünftige curriculare
Arbeit in Pflegeschulen und Praxiseinrichtungen.
Die Abschlussveranstaltung fand am 13. November 2025 an der EHB in Berlin
statt. Rund 25 Vertreter:innen aus Pflegeschulen, Praxiseinrichtungen, dem
BLGS und der Senatsverwaltung diskutierten die Ergebnisse des Projekts und
blickten gemeinsam auf die Zukunft der Pflegebildung in Berlin.
