Die italienische Variante, das Bollito misto aus dem Piemont Bild ChatGPT generiert
Soldaten geniessen den feinen, heissen Spatz im Verpflergungszelt ChatGPT generiertes Bild
Ob es eine Alterserscheinung ist oder nur die Meinung danach, sei dahingestellt. Und doch, je älter man wird, desto mehr erinnert man sich urplötzlich an Geschehenes von anno dazumal. So sang mir meine Gertrude eines Tages (nach mässigem Weinkonsum) den Text eines Liedes vor, welches sie als Kinder während des Krieges oft gesungen hätten. In Äschlismatt (Escholzmatt) notabene.
Pot au feu im Steinguttopf
Eidgenossen schirmt das Haus. Stellt die Waffen sorgsam auf. Keine Zeit ist zu verlieren, drückt der Erzfeind an das Schwert. Frisch voran, alle Männer lasst marschieren, dass die Grenze sei gewährt, frisch voran…alle Männer lasst marschieren…»Ob diese Kinder wohl verstanden haben, um was es ging, sei dahingestellt. Vom Marschieren wurden die Soldaten müde und hungrig. Als «Militärküsche» erinnere ich mich an den legendären «Spatz»?
Soldaten beim Spatzessen aus ihrer Gamelle
Wenn ein Soldat vom „Spatz aus der Gulaschkanone» sprach, meinte er ironisch das kleine, zähe, selten in der Brühe gefundene Fleischstück, welches man in der eher dünnen Truppenverpflegung von damals auftischte. Oft wurde mit Humor kommentiert nach dem Motto: „Heute habe ich ein Spatz aus der Gulaschkanone erwischt». Das Sprichwort war also eine augenzwinkernde Umschreibung für die eher bescheidene Qualität der Fleischration beim Militäressen von damals. Heute sind die Menüpläne der Swiss Army geradezu luxuriös.
Pot au feu
Und weil sie bis jetzt so brav gelesen haben – zur Belohnung ein etwas feudaleres Rezept, als Bereicherung für Ihren herbstlichen Menu Plan. Pot-au-Feu anstelle von «Spatz», ist ein klassisches französisches Gericht – ein herzhafter Eintopf aus Rindfleisch und Gemüse, langsam gekocht, bis alles zart und aromatisch ist. Einfach in der Zubereitung -, braucht aber etwas Zeit – perfekt für einen entspannten, nahrhaften Genusstag.
Rezept für Pot-au-feu. Für 6 Personen. Kochzeit: ca. 2 Stunden Zutaten:
Pot au feu
1,2kg Suppenfleisch (z. B. Rinderbrust, Rinderschulter oder Tafelspitz gelagert). 6 Markknochen. Salz, schwarze Pfefferkörner, Lorbeerblatt. 4 mittelgrosse Rüebli, 2 Stangen Lauch, 4 Kartoffeln (festkochend). 3 kleine Zwiebeln (eine mit Nelken gespickt) 1/2 Sellerieknolle, 2 Rüben (z. B. Petersilienwurzel oder Steckrübe) Beilagen und Extras: Grobes Meersalz, Dijon-Senf, Essiggurken, Frisches Baguette
Die italienische Variante, das Bollito misto aus dem Piemont ChatGPT generiertes Bild
Zubereitung: Fleisch und Knochen kalt abspülen., In einem grossen Topf mit kaltem Wasser bedecken, langsam zum Kochen bringen. Schaum abschöpfen, sobald sich Eiweiss an der Oberfläche sammelt.Bouillon Konzentrat dazu.
Spatz nach Art des Schweizer Militaers
Die gespickte Zwiebel, Lorbeer und eine Handvoll Pfefferkörner hinzugeben. Sanft köcheln lassen ca. eineinhalb Stunden. In der Zwischenzeit das Gemüse schälen und in grobe Stücke schneiden. Nach 1 1/2 Stunden das Gemüse zum Fleisch geben. 30 Minuten sanft köcheln lassen. In den letzten 20 Minuten die Kartoffeln und die Markbeine beigeben. Die Bouillon als klare Suppe mit Schnittlauch servieren.Fleisch gefällig schneiden,Wer mag, streicht das Mark aus den Knochen aufs Baguette mit einer Prise fleur de sel und schwelgt weiter in Erinnerungen.
Noch vor wenigen Jahren bewerteten Bewerbende Unternehmen vor allem nach Gehalt, Benefits und Karrierechancen. Heute gibt es einen weiteren entscheidenden Faktor, der bestimmt, wo Menschen arbeiten möchten – und ob sie bleiben: Work-Life-Balance.
Für Arbeitgeber ist dieser Wandel mehr als nur das Angebot flexibler Arbeitszeiten oder Wellness-Programmen. Work-Life-Balance entwickelt sich zu einem strategischen Vorteil im Wettbewerb um Talente. Organisationen, die eine Unternehmenskultur rund um Balance aufbauen, verbessern nicht nur die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden; sie differenzieren sich im Markt, stärken ihren Ruf und schaffen Teams, die langfristig loyaler und produktiver sind.
Warum Work-Life-Balance jetzt wichtiger ist denn je
Die letzten Jahre haben die Sichtweise auf Arbeit dauerhaft verändert. Remote- und Hybrid-Modelle haben gezeigt, dass Produktivität nicht davon abhängt, von 9 bis 17 Uhr im Büro zu sitzen. Mitarbeiter haben neue Flexibilität gewonnen – und viele sind nicht bereit, zu starren, traditionellen Strukturen zurückzukehren.
Insgesamt 10 Abonnementkonzerte – 1. Konzert am 28.9.2025 um 17:00 Uhr im Hotel Schweizerhof Luzern (Zeugheersaal)
Mit einem Konzert als Begleitprogramm zur Ausstellung im Kunstmuseum Luzern «Kandinsky, Picasso, Miró et al. zurück in Luzern» starten die Abonnement-Konzerte der Festival Strings Lucerne.
Cavalleria rusticana Szenefoto von Andrea Ranzi, Studio Casaluci
La voix humaine Szenefoto von Andrea Ranzi, Studio Casaluci
Cavalleria rusticana Szenefoto von Andrea Ranzi, Studio Casaluci
La voix humaine Tragédie lyrique in einem Akt Libretto Jean Cocteau Musik Francis Poulenc InterpretinAnna Caterina Antonacci, Elle Darsteller (in alphabetischer Reihenfolge) Viola Carinci Silvia Giuffrè, Yannick Lomboto Samuel Salamone, Sabrina Vicari, Marta Zollet Cavalleria rusticanaMelodram in einem Akt Libretto Giovanni Targioni-Tozzetti und Guido Menascinach dem gleichnamigen Drama von GiovanniVerga Musik Pietro Mascagni Interpreten Stefano La Colla, Turiddu, Veronica Simeoni, Santuzza Dalibor Jenis, Alfio, Lucrezia Drei, Lola Agostina Smimmero, Mamma Lucia Darsteller (in alphabetischer Reihenfolge) Viola Carinci, Roberto Galbo Silvia Giuffrè, Yannick Lomboto Samuel Salamone, Sabrina Vicari,Marta Zollet Dirigent Francesco Cilluffo Regie Emma Dante Wiederaufnahme von Federico Gagliardi Bühnenbild Carmine Maringola Kostüme Vanessa Sannino Licht Cristian Zucaro Choreografie Manuela Lo Sicco Bühnenassistent Roberto Tusa Kostümassistentin Annamaria Ruocco Orchestra della Svizzera italiana Chor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft Chorleiter Donato Sivo Inszenierung Fondazione Teatro Comunale di Bologna Produktion LAC Lugano Arte e Cultura In Zusammenarbeit mit Orchestra della Svizzera italiana
Am LAC hat man in dieser neuen Saison das grosse Vergnügen, sogar zwei Opern am gleichen Abend zu erleben: Francis Poulencs ‘La Voix Humaine’ und Pietro Mascagnis ‘Cavalleria Rusticana‘; eine sehr interessante Kombination. Francesco Cilluffo leitet die Orchestra della Svizzera italiana, Donato Sivo den Coro della Radiotelevisione svizzera; die Inszenierung ist von Emma Dante (Wiederaufnahme von Federico Gagliardi).
Ein atypisches Doppelprogramm
La voix humaine Szenefoto von Andrea Ranzi, Studio Casaluci
Die Aneinanderreihung von zwei Opern am gleichen Abend findet oft eine dramaturgische Erklärung in der Tatsache, dass diese Werke zu kurz sind, um einzeln inszeniert zu werden. Obwohl es Bemühungen immer wieder gibt, auch neue Kombinationen zu wagen, wird ‘Cavalleria rusticana’ meistens mit Ruggero Leoncavallos ‚Pagliacci’ aufgeführt; ‚La Voix humaine’ wird hingegen fast immer am gleichen Abend vor oder nach Béla Bartóks ‚Herzogs Blaubart Burg’ inszeniert. Hier am LAC versucht man dieses Jahr mit einer eigentlich atypischen jedoch sehr eindrucksvollen Verbindung: was die Bühnenwirkung betrifft, eine erfolgreiche Lösung.
Das Scheitern von Liebesbeziehungen
La voix humaine Szenefoto von Andrea Ranzi, Studio Casaluci
Um das Scheitern von einer Beziehung geht es in Francis Poulencs ‘La Voix Humaine’ (‘Die menschliche Stimme’), einem Einakter von 1959, der auf Jean Cocteaus gleich betitelten Monolog (1930) basiert. Eine Frau wird von ihrer grossen Liebe verlassen; aus diesem Grund hat sie schon einmal erfolglos versucht, sich umzubringen. Ganz allein in ihrem Zimmer wartet sie jetzt auf den Anruf des Geliebten. Und das Telefon läutet……Um das Scheitern von Liebesbeziehungen geht es ebenfalls in der 1890 uraufgeführten ‘Cavalleria rusticana‘ (Libretto von Giovanni Targioni-Tozzetti/Guido Menasci nach dem Schauspiel und der Novelle von Giovanni Verga). Santuzza liebt den jungen Bauern Turiddu, der aber seine ehemalige Verlobte Lola wieder begehrt. Diese hat inzwischen den reichen Fuhrmann Alfio geheiratet, obwohl sie Turiddu immer noch liebt. Die unglückliche, eifersüchtige Santuzza, die ein Kind von Turiddu erwartet, erzählt Alfio von Lolas Beziehung zu ihrem alten Verlobten….
Ein musikalisch faszinierender Abend
La voix humaine Szenefoto von Andrea Ranzi, Studio Casaluci
In ‚La Voix humaine‘ drückt Poulenc die Komplexität menschlicher Kommunikation musikalisch aus, indem er, wie auch Cocteau perfekt tut, mit der realen oder mentalen An- und Abwesenheit spielt. Dazu benutzt er Pausen, die sowohl auf technische Störungen als auch auf zwischenmenschliche Sprachlosigkeit hinweisen. Francesco Cilluffos Dirigat ist diesbezüglich sehr präzis. Der italienische Maestro und Komponist ist auch sehr differenziert und bewegt sich mühelos zwischen leichteren kammermusikalischen Passagen und anderen, die durchaus symphonisch tönen. Auch im zweiten Teil des Abends gelingt es Cilluffo und dem Orchester, dem Publikum alle wunderschönen, zarten, melodischen und sehr populären Momente von ‚Cavalleria rusticana‘ mühelos zu bieten.
Grossartige Leistung der SängerInnen
Cavalleria rusticana Szenefoto von Andrea Ranzi, Studio Casaluci
Anna Caterina Antonacci als Protagonistin in Poulencs ‚La Voix humaine‘ ist einfach grandios. Das Repertoire der italienischen Sängerin hat die französischen Opern als Schwerpunkt, aber es deckt auch ein breites Spektrum an Mezzosopran- und Sopranrollen vom Frühbarock bis hin zu Musik des 20. Jahrhunderts ab.Mit ihrer flexiblen, runden, mal dramatischen mal lyrischen Stimme gelingt es der italienischen Sängerin am LAC immer, sich gegen das Orchester zu behaupten; besonders, gelingt es ihr, sowohl Verzweiflung und Verletzlichkeit als auch Grösse und Würde der unglücklichen, verlassenen Frau zu zeigen. Auch in ‚Cavalleria Rusticana’ bieten die SängerInnen eine fantastische Leistung. Stimmlich grandios ist Stefano La Colla als Turiddu; der italienische Tenor zeichnet mit Feuer die Auseinandersetzungen mit Santuzza und mit den anderen Figuren der Oper, aber mit grosser Sensibilität und Schmerz diejenige mit Mamma Lucia; diese wird mit grossartiger Altstimme von Agostina Smimmero verkörpert. Ebenfalls immer gut sowohl die Mezzosopranistin Lucrezia Drei als hübsche, kokette Lola als auch der charismatische Dalibor Jenis in der Rolle von Alfio, der stimmlich schon mit ’Il Cavallo scalpita’ das Publikum begeistert. Die schauspielerisch überzeugende Veronica Simeoni als Santuzza neigt hingegen oft zu Schärfen im hohen Register. Grossartig die Leistung des von Donato Sivo perfekt vorbereiteten Coro della Radiotelevisione Svizzera.
Eine sehr interessante Inszenierung
Cavalleria rusticana Szenefoto von Andrea Ranzi, Studio Casaluci
Für Emma Dante befindet sich die Protagonistin der ‚Voix humaine‘ in einem Krankenhaus oder in einer psychiatrischen Klinik. Sie stellt sich nur vor, (in der Inszenierung von Emma Dante) am Telefon mit ihrem Liebhaber zu reden, und das Telefonkabel ist tatsächlich nicht eingesteckt. Es ist, als ob die Regisseurin glauben würde, eine verlassene Frau kann verzweifelt und ausser sich sein, nur wenn sie krank oder verrückt ist. Was die Inszenierung von ‚Cavalleria rusticana‘ betrifft, wählt die Regisseurin eine sehr genaue und differenzierte Personenführung, und dies von der ersten Szene bis zum berühmten Schrei ‚Hanno ammazzato Compare Turiddu‘. Ihr Konzept wird aber vor allem durch Carmine Maringolas eloquentes Bühnenbild, Cristian Zucaros pünktliches Light Design, Vanessa Sanninos bunte Kostüme und die (manchmal überflüssigen) Manuela Lo Siccos Choreographien.
Cavalleria rusticana Szenefoto von Andrea Ranzi, Studio Casaluci
Das total begeisterte Publikum am LAC honorierte die Sänger besonders, aber auch Francesco Cilluffo, die Orchestra della Svizzera Italiana und das Regieteam mit einem langen, starken, verdienten Applaus.