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Vom Quartier in den Job: Duisburger Integrationsprojekt BIWAQ schafft Perspektiven für Menschen in Hochfeld und Marxloh

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Die alleinerziehende Syrerin mit drei Kindern, der 33-jährige Afghane und ein
52 Jahre alter Marokkaner – sie haben wie viele weitere Menschen aus
Hochfeld und Marxloh trotz großer Herausforderungen beruflich Fuß gefasst
in Duisburg. Gelungen ist ihnen das auch mit Hilfe des Projekts „BIWAQ
Duisburg – bildet, begleitet, bewegt“.

Das Förderprogramm unterstützt
Menschen in benachteiligten Quartieren, die zum Beispiel langzeitarbeitslos
sind oder einen Migrationshintergrund haben, und integriert sie in den
Arbeitsmarkt. Duisburg gehört zu den bundesweit 47 Städten, die an der
aktuellen BIWAQ-Förderrunde teilnehmen.
Seit Januar 2023 wurden vor Ort insgesamt 827 Menschen betreut. 670
Personen waren arbeitslos, 417 davon langzeitarbeitslos. 735 von ihnen
haben einen Migrationshintergrund. „Gerade für die Stadtteile Marxloh und
Hochfeld ist die hier geleistete Arbeit aus wirtschaftlicher und
integrationspolitischer Sicht enorm wichtig“ sagt Michael Rüscher,
Beigeordneter des Dezernats für Wirtschaft, Integration, Sicherheit und
Ordnung, das für die Koordination des Projekts in Duisburg zuständig ist. Vor
Ort umgesetzt wird das Programm durch die Einrichtungen Duisburger
Werkkiste (Marxloh) und die Gemeinnützige Gesellschaft für
Beschäftigungsförderung (Hochfeld). „Bundesweit gehören wir zu den drei
Projekten mit den meisten Teilnehmenden und zählen mit einer
Vermittlungsquote von durchschnittlich 25 Prozent zum oberen Drittel aller
Projekte“ sagt Projektleiter Ercan Idik. Bisher haben 171 Personen eine
Beschäftigung aufgenommen und 32 Teilnehmende eine berufliche
Ausbildung begonnen. Weitere 222 Personen haben ihre Aussichten auf
Beschäftigung signifikant erhöht.
Im Projekt erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine individuelle und
kostenlose Beratung und je nach persönlichen Voraussetzungen werden sie
in eine passgenaue Qualifizierung oder Weiterbildung vermittelt. „Wegen
unseres langjährigen Engagements im Stadtteil auch im sozialen Bereich
kommen die Menschen gerne zu uns“, sagt Lena Richter, Geschäftsführerin
der Duisburger Werkkiste. Die Teilnehmenden werden bei der Stellensuche,
bei der Erstellung von Lebenslauf und Bewerbungsschreiben unterstützt und
auf das Bewerbungsgespräch vorbereitet. Dazu gehört auch das Erlernen
des Umgangs mit digitalen Medien. Weiterhin besteht die Möglichkeit einer
betrieblichen Erprobung und der Einsatz in statteilbezogenen
Baumaßnahmen. „Wir arbeiten für unsere Teilnehmenden eng mit
Duisburger Betrieben zusammen. Gerade die aktuellen Arbeiten für die IGA
in Hochfeld bieten hohes Potenzial für deren Arbeitsmarktintegration,“
berichtet Stephanie Schmiemann-Altenhoff, Geschäftsführerin der
Gesellschaft für Beschäftigungsförderung. Bei Bedarf werden die
Teilnehmenden auch bei der Anerkennung ihrer Abschlüsse aus dem
Ausland unterstützt.
Beispielsweise konnte eine alleinstehende Ingenieurin aus der Ukraine zu
Siemens oder ein 52 Jahre alter Mann aus Marokko zu den
Wirtschaftsbetrieben in Vollzeit vermittelt werden. Eine 40-jährige Frau aus
Syrien, alleinerziehende Mutter mit drei Kindern, arbeitet jetzt in einer Kita.
Ebenso in Vollzeit arbeitet jetzt ein 33-jähriger Afghane als Altenpflegehelfer.Die Gesamtkoordination des BIWAQ-Projekts erfolgt über die Stabsstelle für
Wirtschafts-, Europa- und Fördermittelangelegenheiten des Dezernats für
Wirtschaft, Integration, Sicherheit und Ordnung. Eine enge Kooperation
besteht mit dem JobCenter Duisburg und den Wirtschaftsbetrieben sowie den
Stadtteilmanagements in Marxloh und Hochfeld.